Schweiz: Stadler Rail liefert Wasserstoffzüge nach Kalifornien +++ Ludwigshafen: RNV setzt auf Wasserstoffbusse +++ Norwegen: Teco entwickelt maritimes BZ-System +++ München: Pilotprojekt zur Wasserstoffversorgung von Haushalten +++ Norwegen: Enova fördert H2-Lkw und Tankstellen +++ Niederlande: Startschuss für nationales Wasserstoffnetz +++ Norwegen / USA: Hyster kündigt Bau von GW-Elektrolyseurfabriken an +++ Polen: Ballard Power liefert 177 Brennstoffzellensysteme an Solaris +++ Termine +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Der Schweizer Bahnbauer Stadler liefert Wasserstoffzüge nach Kalifornien (grafische Darstellung). © Caltrans

Die Schweizer Stadler Rail AG hat eine Vereinbarung zur Lieferung von vier wasserstoffbetriebenen Züge des Typs Flirt H2 („Fast Light Intercity and Regional Train“) mit der California State Transportation Agency (CalSTA) und dem California Department of Transportation (Caltrans) unterzeichnet. Optional könnten 25 weitere Züge erworben werden, so das Unternehmen. Der Wasserstoffzug sei von Stadler sowohl in der Schweiz als auch in den USA ausgiebig getestet worden. In den USA seien nur „sehr wenige Bahnstrecken elektrifiziert, deshalb sind Lösungen wie der Flirt H2 hier so wichtig“, sagt Ansgar Brockmeyer, EVP of Marketing and Sales. Nach Angaben von Caltrans beläuft sich das Auftragsvolumen auf 80 Millionen Dollar (75,7 Millionen Euro).

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E-Mobility baut für RNV Tankstellen für die Wasserstoffbusse des Typs „Mercedes-Benz eCitaro Range Extender“. © Daimler Buses GmbH

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) setzt verstärkt auf Wasserstoffbusse für den öffentlichen Personennahverkehr. Diese sollen langfristig die regulären Diesel-Busse in Ludwigshafen ersetzen und die bestehende Flotte von Elektrobussen ergänzen. Im Oktober 2022 hatte RNV, wie berichtet, im Rahmen des Projekts „H2Rhein-Neckar“ 40 Brennstoffzellenbusse des Typs „Mercedes-Benz eCitaro Range Extender“ bestellt, acht weitere gehen nach Ludwigshafen. Zur Betankung baut der Betreiber H2-Mobility nun in der Nähe des RNV-Betriebshofs in Rheingönheim (Ludwigshafen) eigens eine Wasserstofftankstelle. Diese stehe privaten und gewerblichen Nutzern ebenfalls zur Verfügung, erklärt RNV. Der Bau beginne voraussichtlich im Sommer 2024, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2025 geplant. Auch in Mannheim hätten erste Arbeiten für eine Station begonnen, in Heidelberg sei der Bau der dortigen Anlage schon weit fortgeschritten. Die Wasserstofftankstelle Rheingönheim sei einer „der zentralen Bausteine des Projektes H2Rivers in der Metropolregion Rhein-Neckar“, sagt Doris Wittneben, Leitung Zukunftsfelder und Innovation bei der Metropolregion-Rhein-Neckar GmbH, dem Konsortialführer für das Projekt H2Rivers.

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Das Brennstoffzellensystem „FCM400“ von Teco 2030 durchläuft derzeit ein Testprogramm. © Teco 2030

Der norwegische Hersteller von Brennstoffzellensystemen Teco 2030 ASA hat gemeinsam mit dem im österreichischen Graz beheimateten Entwickler von Antrieben AVL List GmbH ein 400 Kilowatt leistendes Modul für Schiffe und andere Schwerlastanwendungen entwickelt. Das „FCM400“ genannte System verfüge über eine dynamische Last und könne schnell auf Änderungen des Energiebedarfs reagieren, was für Mobilitäts- und Netzanwendungen wichtig sei. Es sei in Leistungsschritten von 400 Kilowatt skalierbar und könne in Anwendungen mit Stromquellen im Multimegawattbereich eingesetzt werden. Das Produkt war schon im Februar angekündigt worden und soll künftig im Teco-Innovationszentrum in Narvik, Norwegen, produziert werden. Produktionsstart sei „in den nächsten Monaten“.

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Inbetriebnahme der Wasserstoffeinspeisung für das Projekt „H2Direkt“ in Bayern. © StMWi / E. Neureuther

Die lokalen Versorger Energie Südbayern (ESB), Energienetze Bayern und Thüga wollen zeigen, dass bestehende Gasnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können. In Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) werden ab der Heizperiode 2023/2024 zehn Kunden über ein teilweise umgewidmetes Ortsnetz vollständig mit dem Energieträger versorgt. Der grüne Wasserstoff wird in Trailern per Lkw geliefert. Vor Ort stehen eine Trailerstation mit Druckreduzierung und die Einspeiseanlage. Von dort gelangt der Wasserstoff zu den Kunden. In den Häusern werden die Heizkessel gegen H2-Brennwertgeräte von Vaillant ersetzt. Alle im Verteilnetzbereich sowie in den Heizungsräumen verbauten Komponenten wurden eingehend geprüft und müssten nicht ausgetauscht werden. Das „H2Direkt“ genannte Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Teil des Wasserstoff-Leitprojekts TransHyDE gefördert.

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ASKO Midt-Norge ist derzeit der einzige Betreiber mit Wasserstoff-Lkw auf den Straßen Norwegens. © ASKO Midt-Norge

Das norwegische Staatsunternehmen Enova SF stellt 9,8 Millionen Kronen (0,85 Millionen Euro) für die Finanzierung von zehn Wasserstofffahrzeugen sowie 25 Millionen Kronen (2,17 Millionen Euro) für drei Wasserstofftankstellen zur Verfügung. „Wir sind bei der Elektrifizierung von Pkw schon sehr weit gekommen. Jetzt müssen wir umdenken und die Emissionen von schweren Fahrzeugen reduzieren“, sagt Espen Barth Eide, Minister für Klima und Umwelt. Die Förderzusagen für Fahrzeuge gehen alle an das Logistikunternehmen SR Group mit Hauptsitz in Rogaland. Die SR Group plant, weitere zwölf bis fünfzehn größere Fahrzeuge für den Verkehr zwischen Stavanger und Oslo zu beschaffen. Zu den geförderten Tankstellen gehören die Stationen des Betreibers Vireon in Dombås, Stavanger und Vestby. Bislang gibt es zwei Lkw-Tankstellen in Norwegen, eine von ASKO in Trondheim und eine Station von Vireon in Hellesylt. ASKO Midt-Norge ist derzeit der einzige Betreiber von Wasserstoff-Lkw im Land. Das Unternehmen verfügt über vier Fahrzeuge, zwei werden in Kürze ausgeliefert, heißt es. Außerdem plane ASKO für die Jahre 2025 und 2026 die Anschaffung von noch mal 14 Wasserstoff-Lkw.

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König Willem-Alexander gibt am 27. Oktober den Startschuss für den Bau des ersten Teils des nationalen Wasserstoffnetzes. © RVD / Gemmy Woud-Binnendijk.

Der niederländische König Willem-Alexander gibt am 27. Oktober den Startschuss für den Bau des ersten Teils des nationalen Wasserstoffnetzes auf der Tweede Maasvlakte in Rotterdam. Das Netz soll ab 2030 die großen Industriecluster in den Niederlanden untereinander sowie mit Deutschland und Belgien verbinden. Es wird von der Gasunie-Tochter HyNetwork Services aufgebaut. Der erste Teil umfasst eine Strecke von mehr als 30 Kilometern, verläuft in Rotterdam von der Tweede Maasvlakte nach Pernis und soll 2025 in Betrieb gehen. Das nationale Netz wird schließlich eine Länge von 1.200 Kilometern haben und besteht größtenteils aus umgewidmeten Erdgasleitungen, um große Wasserstoffproduktionsanlagen, Importterminals in den Seehäfen und Unternehmen in den Niederlanden und im Ausland miteinander zu verbinden. „Indem die Niederlande als erstes europäisches Land eine Wasserstoffinfrastruktur aufbauen, können sie zu einem wichtigen Knotenpunkt für erneuerbare Energien werden“, erklärte Gasunie.

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Der norwegische Hersteller von PEM-Elektrolyseuren Hystar AS kündigt eine vollautomatische 4-Gigawatt-Elektrolyseurfabrik in Høvik westlich von Oslo an. Baubeginn für die Produktionsstätte mit einer Kapazität von vier Gigawatt ist Anfang 2024, mit der Fertigstellung wird 2025 gerechnet. Die Inbetriebnahme erfolge bis 2026. Darüber hinaus expandiert das Unternehmen nach Nordamerika, wo es 2024 einen Standort festlegen und bis 2027 eine Multi-Gigawatt-Fabrik errichten will. Das Unternehmen schließt nicht aus, vor 2030 in weitere Gigawatt-Fabriken zu investieren.

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Der kanadische Hersteller von Brennstoffzellen Ballard Power Systems hat von dem polnischen Busbauer Solaris Bus & Coach sp. z o.o. Aufträge zur Lieferung von insgesamt 177 Wasserstoff-Brennstoffzellenmotoren erhalten. Ein Teil davon wird noch 2023 übergeben. Solaris will 127 Stadtbusse nach Bologna, Italien, liefern, weitere 50 Modelle gehen an Kunden in Deutschland und Italien. Die Zahl der von Solaris seit Jahresbeginn bestellten Motoren belaufe sich nach Ballard-Angaben nun auf über 270, was einen erheblichen Zuwachs gegenüber den mehr als 140 Brennstoffzellen-Stadtbussen bedeute, die Solaris bisher bei Kunden in Europa eingesetzt hat.

Termine

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