Brasilien: EDF will in Ceará Wasserstoffproduktion aufbauen +++ Namibia: Hyphen nimmt österreichische Berater unter Vertrag +++ Finnland: Konsortium will grünes Methan herstellen +++ Herzogenaurach: Schaeffler verbessert Bipolarplatten +++ Chile: Walmart plant H2-Produktion +++ USA: Las Vegas bekommt BZ-Bus +++ Verkürzt – Energiewende kompakt +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal +++ Termine

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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EDF Renewables Brasil und die Regierung von Ceará nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Entwicklung von grünen Wasserstoffprojekten. © EDF Renewables Brasil

EDF Renewables Brasil und die Regierung des brasilianischen Bundesstaates Ceará haben eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Produktionskette der grünen Wasserstoffindustrie unterzeichnet. In diesem Rahmen plant das Unternehmen, in Zusammenarbeit mit Universitäten Studien sowie Analysen zum Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff zu erstellen. Der Staatsekretär für wirtschaftliche Entwicklung von Ceará, Salmito Filho, betonte, dass man damit das Engagement der Regierung für den Ausbau der Produktion von grünem Wasserstoff im Bundesstaat bekräftige.

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Tsau-Berge in Namibia. © Olga Ernst & Hp.Baumeler – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Hyphen Hydrogen Energy Pty Ltd. hat einen Vertrag mit dem österreichischen Ingenieur- und Beratungsunternehmen ILF Consulting Engineers für sein grünes Wasserstoffprojekt im Tsau / Khaeb-Nationalpark in Namibia unterzeichnet. Das Unternehmen plant dort, wie berichtet, den Bau von Elektrolyseuren, um grünen Wasserstoff für regionale und globale Märkte zu produzieren. Zur Stromerzeugung sollen Solar- und Windkraftwerke mit einer Leistung von anfangs 2.000 Megawatt installiert werden, später werden es 5.000 Megawatt. Das Investitionsvolumen liegt bei insgesamt zehn Milliarden Dollar. ILF soll Projektmanagementdienste und technisches Fachwissen bereitstellen sowie bei der Beschaffung und Auftragsvergabe beraten. Hyphen ist ein Joint Venture zwischen Enertrag South Africa Ltd., Tochter des deutschen Energieunternehmens Enertrag SE, und dem Investor Nicholas Holdings.

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Rendering der geplanten LSM-Anlage in Kristinestad. © Koppö Energia / Ramboll

Im westfinnischen Kristinestad wird der Bau einer Anlage zur Verflüssigung und Lagerung von synthetischem Methan (LSM) vorbereitet. Bauherr ist Koppö Energia Oy, ein Joint Venture zwischen dem deutschen Prime Green Energy Infrastructure Fund und CPC Finland Oy, Tochter des Projektentwicklers CPC Germania. Die Leistung der Power-to-X-Anlage beträgt 200 Megawatt. Zunächst wird dort grüner Wasserstoff und daraus dann LSM hergestellt, das als nachhaltiger Kraftstoff für den Schwerlastverkehr dient. Den Strom zur Herstellung des Treibstoffs sollen neue Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 500 Megawatt sowie Solarkraftwerke mit 100 Megawatt Leistung liefern. Vor Baubeginn erstellen jetzt MAN Energy Solutions, der finnische Technologiekonzern Wärtsilä Corporation und der österreichische Anlagenbauer Andritz sowie Ramboll das Front-End-Engineering-Design (FEED) für spezialisierte Teilbereiche. Die Investitionsentscheidung für die Anlage mit einer Produktionskapazität von 55.000 Tonnen wird voraussichtlich Anfang 2024 getroffen.

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Schaeffler hat eine neue Generation von Bipolarplatten entwickelt. © Schaeffler AG

Die Schaeffler AG entwickelt eine neue Generation von Bipolarplatten für Brennstoffzellenantriebe. Die Platten hätten ein neues Design und verwendeten ein „innovatives Beschichtungsverfahren“, erklärte das Unternehmen. „Damit ausgestattete Brennstoffzellenstacks erreichen eine rund 20 Prozent höhere Leistungsdichte als Stacks mit den Platten der Vorgängergeneration.“ Die Platten sind etwa so groß wie ein DIN A4-Briefumschlag und wiegen rund 60 Gramm. Sie trennen und verteilen die Prozessgase sowie das Kühlmittel und führen das durch die chemische Reaktion entstandene Wasser ab. „Je feiner und präziser die Strukturen auf den Bipolarplatten sind, umso effizienter arbeiten sie“, sagt Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereiches E-Mobilität bei Schaeffler. Die Leistungsdichte des Brennstoffzellenstacks liege bei 4,6 Kilowatt pro Liter. In Herzogenaurach baut das Unternehmen die neuen Platten für Prototypen- und Kleinserien von internationalen Fahrzeugherstellern mit bis zu mehreren Zehntausend Stück. Ab Anfang 2024 fertigt Schaeffler Bipolarplatten im gemeinsam mit Symbio gegründeten Joint Venture Innoplate im französischen Haguenau. Symbio ist ein Gemeinschaftsunternehmen für Wasserstofftechnologie des Reifenherstellers Michelin und des Automobilzulieferers Faurecia.

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Der Einzelhandelskonzern Walmart nimmt in Santiago de Chile eine Wasserstoffproduktion in Betrieb. In der ersten Phase sollen 200 Gabelstapler mit Brennstoffzellen ausgerüstet werden. © Walmart Inc.

Das US-Handelshaus Walmart Inc. produziert in Chile grünen Wasserstoff. Der erste Bauabschnitt einer neuen Anlage wurde jetzt im Walmart-Verteilzentrum Quilicura in Santiago eröffnet. Zunächst sollen mit dem Ertrag dort die Blei-Säure-Batterien von 200 Gabelstaplern durch Brennstoffzellen ersetzt werden. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Energieversorger Engie entwickelt. „Wir wollen den Einsatz dieser Technologie auf alle Vertriebszentren im ganzen Land ausweiten, mit dem Ziel, bis 2025 zu 100 Prozent mit grünem Wasserstoff zu arbeiten“, sagte Walmart Chile-Geschäftsführer Cristián Barrientos. In seinem Urprungsland USA habe der Konzern erstmals 2012 eine Flotte mit 50 Fahrzeugen und Gabelstaplern auf Wasserstoff umgerüstet, nunmehr seien es über 9.500.

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Nevada bekommt die ersten beiden Brennstoffzellenbusse. Sieben weitere sind bestellt. © RTCSVD

Der US-Bundesstaat Nevada bekommt seine ersten beiden Brennstoffzellenbusse. Einer Mitteilung der Nahverkehrsbehörde „Regional Transportation Commission of Southern Nevada“ (RTCSNV) zufolge wurden die Fahrzeuge im Beisein von Funktionären sowie Regional- und Bundespolitikern in Las Vegas in Betrieb genommen. Die Finanzierung in Höhe von 3,8 Millionen Dollar (3,5 Millionen Euro) erfolgte über das US-Verkehrsministerium. Der Zuschuss umfasst auch Mittel zur Schulung des Personals für die Wartung und den Betrieb. Die zwölf Meter (40 Fuß) langen Brennstoffzellenfahrzeuge können in weniger als fünfzehn Minuten aufgetankt werden, heißt es. Sieben weitere 18-Meter-Busse (60 Fuß) seien bestellt und würden im Herbst 2024 nach Südnevada geliefert. Die neuen Busse wurden von New Flyer hergestellt und verfügen über Brennstoffzellentechnologie der kanadischen Ballard Power Systems Inc. Der Wasserstoff für die ersten beiden Fahrzeuge wird vom US-Anbieter von Industriegasen Air Products bereitgestellt. Weitere technische Details wurden nicht genannt; insbesondere bleibt unklar, ob es sich um grünen oder grauen Wasserstoff handelt.

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Verkürzt – Energiewende kompakt.

PV: Das US-Solarunternehmen Great Lakes Solex PR LLC will in Aguadilla, Puerto Rico, eine Solarmodulfabrik mit einer Kapazität von sechs Gigawatt bauen. Damit würden 800 Arbeitsplätze geschaffen. Überdies will man Bildungseinrichtungen sowie Ausbildungsprogramme für die Arbeitskräfte entwickeln. US-Energieministerin Jennifer Granholm hatte jüngst Finanzierungsinitiativen angekündigt, um benachteiligten Bewohnern in dem Außengebiet der USA die Nutzung von Solarenergie zu ermöglichen. *****PV: Der Chemnitzer Modulhersteller Heckert Solar GmbH will gemeinsam mit der Wattkraft Systems GmbH & Co. KG und dem Solarglashersteller Interfloat Corporation an drei Standorten in Deutschland eine vertikal integrierte PV-Produktion im Gigawatt-Maßstab aufbauen. Dies umfasse die gesamte Kette von Polysilizium und Wafern (Jahreskapazität jeweils fünf Gigawatt), Solarglas und Zellen bis hin zu Solarmodulen (2,8 GW). Das benötigte Finanzvolumen umfasse zwei Milliarden Euro. Die Unternehmen haben bei einem Interessenbekundungsverfahren eine Projektskizze als „Leuchtturmprojekt“ beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. *****Zubau Deutschland: In Deutschland wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres rund 10.000 MW neue Wind- und Solarleistung ins Netz angeschlossen, ein Plus von 84,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den größten Anteil hat daran PV mit 7.927 MW. Datenbasis ist das Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur. Nach Angaben des IWR in Münster gingen im gesamten Jahr 2022 Wind- und Solaranlagen mit einer Leistung von kumuliert 10.213 MW in Betrieb. Für 2023 prognostiziert das IWR 15.000 MW neuer Solar- und Windkraftanlagen mit einer Erzeugungskapazität von dann 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. ****Wind offshore: In Europa wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2023 rund 2,1 GW an neuen Offshore-Windkraftanlagen gebaut. Für weitere 5 GW wurden die Investitionsentscheidungen getroffen. Die derzeit installierte Leistung beträgt in diesem Segment kumuliert 32 GW. Mehr als die Hälfte davon wurde in den Niederlanden installiert. Der Rest entfiel auf das Vereinigte Königreich, Deutschland und Norwegen, berichtet das Portal „Windeurope“. Die EU will bis 2030 durchschnittlich elf Gigawatt pro Jahr an Offshore-Anlagen bauen. Das derzeitige Tempo mit 1,4 GW sei unterdurchschnittlich.

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RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Termine

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