Australien: South Australia beschleunigt Wasserstoff- und Erneuerbare-Energien-Projekte +++ Reußenköge: GP Joule und Paul Nutzfahrzeuge vereinbaren Zusammenarbeit zur Lieferung und Wartung von PH2P-Lkw +++ Schweden: Hynion sichert sich Tankstellengrundstück in Göteborg +++ Köln: Hylane bekommt 39 Millionen Euro Fördermittel und kauft 78 FCEV-Lkw +++ Schottland: Wood und SGN entwickeln Studien für Wasserstofftransportnetze +++ Termine +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group, und André Steinau, GP Joule Hydrogen. © GP Joule GmbH

Die schleswig-holsteinische GP Joule GmbH und die bayerische Paul Nutzfahrzeuge GmbH aus Vilshofen haben eine Vereinbarung zur Lieferung und Wartung von Lkw des Typs PH2P geschlossen. Demnach liefert Paul die Trucks mit Brennstoffzellenantrieb und übernimmt die Schulung auf den Fahrzeugen. GP Joule obliegt die Wasserstoffversorgung, der Ausbau der H2-Infrastruktur und gibt die Lkw an seine Kunden weiter. Die ersten Fahrzeuge sollen ab Ende 2023 zur Verfügung stehen. Die Paul Group stellt auf Basis eines Glider Chassis von Mercedes-Benz den wasserstoffbetriebenen 16-Tonnen-Lkw PH2P mit etwa 450 Kilometer Reichweite her.

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Hynion hat in Göteborg innerhalb weniger Tage bereits den dritten Grundstücksvertrag geschlossen. Das Unternehmen will in Jönköping und Västerås ebenfalls Wasserstofftankstellen errichten. © Hynion

Hynion Sverige und Göteborg Energi haben den Grundstücksvertrag für eine Wasserstofftankstelle in Göteborg unterzeichnet. Außerdem gibt es die Option, dort eine lokale Wasserstoffproduktion zu installieren. Das Gelände liegt direkt an den Europastraßen E6, E45 und E20 sowie der Nationalstraße 40. Die Tankstellen werden eine Kapazität von 1.500 Kilogramm Wasserstoff pro Tag haben und für den Schwerlastverkehr geeignet sein. Die Fertigstellung ist für 2024 vorgesehen. Im September 2022 beschloss die EU, 12,4 Millionen Euro für das „Greater4H“-Projekt bereitzustellen, das den Bau von zwölf Wasserstofftankstellen auf der Strecke Hamburg-Oslo umfasst. Hynion Sverige beteiligt sich daran und wird zwei der Stationen bauen, eine davon in Göteborg. Nach Angaben von Slavica Djuric, CEO von Hynion Sverige AB und amtierender CEO von Hynion AS, verfüge man bereits über eine Station in Göteborg und außerdem gebe es eine Vereinbarung zur Abnahme von Wasserstoff mit der Renova Group. Der Abfallentsorger im Besitz von zehn Gemeinden habe eigenen Angaben zufolge einen ersten wasserstoffbetriebenen Müllwagen in Betrieb genommen und wolle „noch viele weitere beschaffen“.

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Hylane gibt die neue Partnerschaft mit Nutzfahrzeughersteller Iveco bekannt (v. l. n. r.): Bernd Zens (Hylane), Christian Sulser (Iveco Magirus AG), Sara Schiffer (Hylane). © Hylane

Hylane erweitert seine Brennstoffzellen-Flotte um 78 Lkw. Mit Iveco habe das Kölner Unternehmen einen „zusätzlichen etablierten Hersteller als Partner gewinnen“ können. Außerdem zählt nun auch das Logistikunternehmen DB Cargo Full Load Solutions (FLS) zu den Kunden. Ermöglicht werde das Wachstum der Flotte durch Fördermittel des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in Höhe von 39,8 Millionen Euro. Das Hylane-Geschäftsmodell fußt auf einer nutzungsbasierten Fahrzeugmiete („Pay-Per-Use“). Die Kunden zahlen nur für die tatsächlich gefahrenen Kilometer. Darin seien alle Leistungen (außer Fahrer und Treibstoff) enthalten. Das Risiko für technische Ausfälle liegt dadurch nicht bei den Kunden, sondern bei Hylane. „Die Förderung nutzen wir ausschließlich dafür, die Mietraten zu reduzieren“, sagt Hylane-Geschäftsführerin Sara Schiffer. Nach einer ersten Bundesförderung im Jahr 2021 in Höhe von 14,8 Millionen Euro hatte Hylane 44 Fahrzeuge beschafft. Bis Ende 2024 soll die Flotte 122 Lastwagen umfassen.

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Bundesstaat South Australia: In Südaustralien stammen etwa 70 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen es 100 Prozent sein. © Wikimedia CC 3.0

Der australische Bundesstaat South Australia (SA) hat unter dem Titel „Hydrogen and Renewable Energy Act“ einen Gesetzentwurf vorgestellt, der Bürokratie abbauen und die Genehmigungen von großen Wasserstoff- und Erneuerbare-Energien-Projekten beschleunigen soll. Es bestehe „großes Interesse“ an der Errichtung von Projekten für erneuerbare Energien auf staatlichen Grundstücken im ganzen Bundesstaat sowie auf staatlichem Weideland und staatlichen Gewässern, die sich im Miteigentum von Native Title Groups befinden, erklärte South Australians Premier Peter Malinauskas. „Damit Südaustralien eine nachhaltige Industrie entwickeln kann, die die besten Ergebnisse für die Gemeinden erzielt, die Rechte der Ureinwohner respektiert und einen Nutzen für die Umwelt bringt, brauchen wir einen zweckmäßigen Rechtsrahmen.“ Dem Papier zufolge werde die Regierung unter anderem staatseigene Flächen und Gewässer für Erneuerbare-Energien-Projekte ausweisen und Unternehmen für Vorhaben Lizenzen erteilen. Dabei würden „vielfältige Landnutzungsregelungen angestrebt, um faire Ergebnisse für Landbesitzer, Gemeinden und Inhaber bereits bestehender Landrechte zu erzielen“. Die Sicherheit der Öffentlichkeit und der Arbeitnehmer stehe bei den Bewertungs-, Genehmigungs- und Regulierungsverfahren für Wasserstoffaktivitäten „weiterhin an erster Stelle“. Zudem würden die Rechte und Interessen der Ureinwohner frühzeitig und während des gesamten Regulierungsprozesses berücksichtigt. Zur Regulierung des Projektzyklus‘ werde sichergestellt, dass das Land nach Ende der technischen Lebenszeit saniert und in den vorherigen Zustand zurückversetzt wird. Das 68 Seiten umfassende Gesetz befindet sich derzeit in der Konsultationsphase. Kommentare können bis 26. Juni abgegeben werden. In Südaustralien stammen etwa 70 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen es 100 Prozent sein.

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Die schottische John Wood Group plc und der britische Gasversorger SGN arbeiten gemeinsam an Plänen für eine Wasserstoff-Transportinfrastruktur in Schottland und Südengland. In den nächsten zwölf Monaten führe Wood drei „Front-End Engineering and Design“-Studien (FEED) durch, um die Routen von neuen Wasserstoff-Pipelines und der dazugehörigen Transportinfrastruktur zu bestimmen. Das Konzept sieht auch die Wiederverwendung bestehender Erdgasinfrastrukturen vor, die Wasserstoffproduzenten und Verbraucher miteinander verbinden.

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iStock / © Danil Melekhin