Berlin: DWV will sich bei Aqua Ventus einbringen +++ Bulgarien: Netzbetreiber plant Wasserstoffpipeline nach Griechenland +++ USA: Heliogen will nicht von Continuum Renewables gekauft werden +++ Singapur: Linde liefert Wasserstoff an Evonik +++ Rotterdam: Sunfire installiert 2,6-Megawatt-Elektrolyseur bei Neste +++ Termine +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Wollen stärker kooperieren (v.l.n.r.): Jörg Singer (1. Vorstandsvorsitzender Aqua Ventus), Werner Diwald (DWV-Vorstandsvorsitzender), Robert Seehawer (Geschäftsführer Aqua Ventus)

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. und der Aqua Ventus Förderverein e.V. haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Dieser beinhalte auch eine „enge Zusammenarbeit bei der politischen Ausgestaltung von Vorschlägen für den zügigen und investitionssicheren Hochlauf der Offshore-Wind-Wasserstoff Erzeugung in der deutschen Nordsee sowie dem Offshore-Pipelinetransport von grünem Wasserstoff im europäischen Verbund“, heißt es in einer Mitteilung. Der Anfang 2021 gegründete Verein „Aqua Ventus“ will die Installation von Offshore-Windanlagen mit einer Leistung von zehn Gigawatt in der Nordsee zwischen Helgoland und der Sandbank Doggerbank voranbringen, um offshore Wasserstoff zu erzeugen. Eigenen Angaben zufolge gehörten derzeit rund 100 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen dem Förderverein an.

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Der bulgarische Erdgaspipeline- und Speicherbetreiber Bulgartransgaz EAD plant zwei Projekte zum Ausbau seiner Infrastruktur für Wasserstoff. In einem Entwurf des jüngsten Netzentwicklungsplans heißt es, man arbeite mit dem griechischen Übertragungsnetzbetreiber DESFA S.A. zusammen, um gemeinsam ein Wasserstofftransportnetz aufzubauen. Die Pipeline solle in Sofia, Bulgarien, beginnen, und in der rund 250 Kilometer entfernten griechischen Region Sidirokastro enden. Die Investitionen werden auf 860 Millionen Euro beziffert, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant. Der Bau ermögliche zusätzliche grenzüberschreitende Verbindungen auch nach Rumänien. Außerdem solle das bestehende bulgarische Gasfernleitungsnetz nachgerüstet werden, um eine Beimischung von zehn Prozent Wasserstoff zu ermöglichen. Die Investitionskosten lägen bei 438 Millionen Euro, die Inbetriebnahme wird für 2027 erwartet. Die Entwicklungen könnten laut Bulgartransgaz die Grundlage für eine künftige Wasserstoffroute von Südost- nach Mitteleuropa bilden. Der Entwurf des Zehnjahresplans für 2023 bis 2032 befindet sich in der Konsultationsphase.

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Heliogen betreibt seit 2019 in Lancaster, Kalifornien, eine mit Solarstrom betriebene Wasserstoffproduktion. © Heliogen Inc.

Die US-amerikanische Heliogen Inc., Anbieter von Elektrolyseuren, die per Photovoltaik Wasserstoff erzeugen, lehnt ein Übernahmeangebot des Baukonzerns Continuum Renewables LLC ab. Das Angebot von 0,40 Dollar pro Stammaktie sei bereits am 13. April unaufgefordert eingegangen. Heliogen erklärte nun, dass dies das Unternehmen „erheblich unterbewertet“. Es liege in der Summe unter dem vorhandenen Eigenkapital. Aus diesem und anderen Gründen sei der Vorstand zu dem Schluss gekommen, „dass der Vorschlag nicht im besten Interesse von Heliogen und allen seinen Aktionären“ sei.

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Die zweite Methionin-Anlage von Evonik in Singapur wurde 2019 fertiggestellt. © Evonik

Der britische Hersteller von Industriegasen Linde plc hat mit dem Chemiekonzern Evonik Industries AG einen langfristigen Vertrag zur Lieferung von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Linde werden den Angaben zufolge auf Jurong Island, Singapur, eine alkalische Elektrolyseuranlage mit einer Leistung von neun Megawatt bauen, besitzen und betreiben. Den dort hergestellten grünen Wasserstoff nutze Evonik bei der Produktion von Methionin, einem Bestandteil von Tierfutter. Der Konzern wolle damit seine Treibhausgasemissionen im Werk Singapur begrenzen. Überdies werde Linde seine Anlage auf Jurong Island nutzen, um den lokalen Markt mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Man reagiere damit auch auf „die steigende Nachfrage“. Der Elektrolyseur sei der größte, der jemals in Singapur installiert wurde und gehe im Jahr 2024 in Betrieb. Evonik beschäftigt in dem Stadtstaat an sechs Standorten rund 700 Mitarbeiter.

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Sunfire hat einen Hochtemperatur-Elektrolyseur für die Produktion von grünem Wasserstoff in der Neste-Raffinerie in Rotterdam installiert. © Sunfire GmbH

Die Sunfire Fuel Cells GmbH hat eigenen Angaben zufolge den „weltweit größten Hochtemperatur-Elektrolyseur“ für die Produktion von grünem Wasserstoff in der Neste-Raffinerie in Rotterdam installiert. In den vergangenen Monaten habe das Dresdner Unternehmen zwölf Elektrolysemodule aufgebaut. Nunmehr gehe das „MultiPLHY“ genannte Projekt mit einer Kapazität von 2,6 Megawatt in die Phase der Inbetriebnahme. Der Ertrag liege bei über 60 Kilogramm pro Stunde. Das System basiere auf der SOEC-Technologie (Solid Oxide Electrolysis Cell) von Sunfire, die Temperaturen von 850 Grad Celsius benötige. Der Elektrolyseur nutze industrielle Abwärme und wandele Dampf in Wasserstoff um. Im Vergleich zu anderen Elektrolyselösungen sei die SOEC-Technologie von Sunfire eigener Einschätzung zufolge „die effizienteste auf dem Markt, da der Prozess den Strombedarf unter hohen Temperaturen erheblich“ reduziere. Das Projekt werde von der EU Clean Hydrogen Partnership gefördert. Zum Konsortium gehören neben Sunfire und Neste auch das französische Forschungszentrum CEA, das SMS-Group-Unternehmen Paul Wurth und Engie.

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