Brüssel: Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament heben Ziele für erneuerbare Energien an +++ Großbritannien: Kimberly-Clark will Haushalts- und Hygienetücher mit Wasserstoff produzieren +++ Portugal: Fusion Fuel liefert jährlich Wasserstoff an Hydrogen Ventures +++ Studie: H2-Infrastruktur für Nutzfahrzeuge im Fernverkehr +++ Termine +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Europaflagge © Europäischer Rat

Der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament haben sich darauf geeinigt, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch der EU bis 2030 auf 42,5 Prozent zu steigern. Bislang war in den Erneuerbare-Energien-Richtlinie das Ziel von 32 Prozent bis zum Jahr 2030 verankert. Zudem ist eine „indikative zusätzliche Steigerung“ von 2,5 Prozent auf einen Anteil von 45 Prozent vorgesehen. Um diese Ziele zu erreichen haben die Verhandlungsführer von Rat und Parlament spezifische Vorgaben für die Sektoren Verkehr, Industrie, Gebäude sowie Fernwärme und -kälte vereinbart. So ist in der vorläufigen Einigung als verbindliche untergeordnete Zielvorgabe beispielsweise festgelegt, dass der Anteil der für den Verkehrssektor bereitgestellten erneuerbaren Energieträger 5,5 Prozent Biokraftstoffe (aus Non-Food-Ausgangsstoffen) und erneuerbare Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs (meist erneuerbarer Wasserstoff und wasserstoffbasierte synthetische Kraftstoffe) aufweisen muss. Die Industrie soll den Einsatz erneuerbarer Energie jährlich um 1,6 Prozent erhöhen. Diese vorläufige politische Einigung muss nun noch von beiden Gesetzgebungsorganen bestätigt werden.

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Andrex-Fabrik in Großbritannien. © Octopus

Das grüne Wasserstoff-Joint-Venture „Hyro“ von RES UK & Ireland Ltd. und Octopus Energy Generation arbeitet mit Kimberly-Clark zusammen, um in den britischen Fabriken des Herstellers von Hygiene- und Haushaltspapierprodukten („Kleenex“) Erdgas durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Hyro arbeite dabei mit Industrieunternehmen zusammen, um Anlagen für grünen Wasserstoff zu entwickeln, die mit Strom aus Sonnen- und Windenergie betrieben werden. Im Rahmen der jüngsten Vereinbarung entwickelt Hyro Elektrolyseure in vorerst zwei Produktionsstätten von Kimberly-Clark in Wales und Kent. Der grüne Wasserstoff werde gespeichert und in wasserstofftauglichen Heizkesseln in den Fabriken für die Herstellung von Taschentüchern und Toilettenpapier genutzt. Die beiden Elektrolyseure haben eine Gesamtleistung von 22,5 Megawatt.

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Fusion Fuel hat einen weiteren Liefervertrag für grünen Wasserstoff in Portugal unterzeichnet. © Fusion Fuel Green Plc

Fusion Fuel Green Plc hat mit der Hydrogen Ventures Ltd. einen auf zehn Jahre angelegten Abnahmevertrag für 30 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr unterzeichnet. Die ersten Auslieferungen erfolgen nach Unternehmensangaben voraussichtlich im vierten Quartal 2023. Der Wasserstoff wird in den Projekten des Unternehmens in Evora, Portugal, hergestellt, wo Fusion Fuel seine Produktionskapazität bis zum Jahresende auf rund 50 Tonnen pro Jahr ausbaut. Im November vergangenen Jahres hatten die kanadische Ballard Power Systems Inc. und das in Irland ansässigen Technologieunternehmen Fusion Fuel in Sabugo im Süden Portugals das erste „H2Évora“-Wasserstoffprojekt in Betrieb genommen. Die Anlage besteht aus 15 „Hevo Solar“ genannten netzunabhängigen Elektrolyseuren, die 15 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Es ist bereits der zweite Vertrag, den Fusion Fuel in Portugal abgeschlossen hat. Im Februar erhielt das Unternehmen vom portugiesischen Gasversorger Dourogás ebenfalls einen Auftrag zur Lieferung von grünem Wasserstoff, den der Konzern als Beimischung in das portugiesische Erdgasnetz einspeisen will.

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Die Studie „H2-Infrastruktur für Nutzfahrzeuge im Fernverkehr“ gibt es kostenfrei als PDF (107 Seiten).

Eine Studie der Plattform H2BW analysiert, wie eine Wasserstoff-Infrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge im Fernverkehr aufgebaut werden kann. Sie gibt einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand der hierfür notwendigen Kraftstofftechnologien, der erforderlichen Hauptkomponenten von Tankstellen und beleuchtet zudem, welche Kraftstoffkosten mittelfristig zu erwarten sind. Eines der Ergebnisse der von der Landesagentur E-mobil BW koordinieren Analyse ist beispielsweise, dass das derzeitige Tankdruckniveau von 350 bar bei Bussen und Lkw eine zu geringe Reichweite biete. „Die relativ geringe Verdichtung des Gases führt zu voluminösen Tanks, die entweder das Nutzvolumen und die Nutzlast einschränken“ oder bei kleinerer Dimensionierung die Reichweite limitieren. Das Autorenteam von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. vergleicht in der Studie drei H2-Kraftstoffoptionen und ihren jeweiligen Entwicklungsstand: die Druckbetankung von gasförmigem Wasserstoff (700 bar), die Betankung mit tiefkaltem Flüssigwasserstoff (sLH2) und die Betankung mit tiefkaltem Druckwasserstoff (CcH2). Alle drei Varianten haben spezifische Vor- und Nachteile, etwa bei der Technologiereife oder Anzahl der Marktakteure. Mit allen drei Optionen könne die Energiemenge im verfügbaren Bauraum erhöht werden, sodass die für den Massenmarkt attraktiven 1.000 Kilometer Reichweite erzielt würden.

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Termine

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RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

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iStock / © Danil Melekhin