Norwegen: Teco 2030 bekommt 50-MW-Auftrag für Brennstoffzellensysteme +++ Indien: McPhy unterzeichnet Vereinbarung mit L&T zur Herstellung von Elektrolyseuren +++ Schweden: OX2 baut Offshore-Windpark mit Elektrolyse +++ Ägypten: DNV und Petrojet wollen grüne Wasserstoffprojekte entwickeln +++ Belgien: Air Liquide baut NH3-Cracker in Antwerpen +++ Berlin: Stakeholderdialog zur Carbon Management-Strategie +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Teco 2030 bekommt von einem namentlich nicht genannten Kunden Aufträge für Brennstoffzellenprojekte. © Teco 2030

Das norwegische Unternehmen Teco 2030 ASA hat mit einem namentlich nicht genannten Kunden eine Absichtserklärung „zur Zusammenarbeit bei mehreren Brennstoffzellenprojekten“ unterzeichnet. Die Leistung umfasst den Angaben zufolge insgesamt 50 Megawatt. Bei den Projekten handele es sich um maritime sowie stationäre Systeme. Beide Segmente seien jeweils im Megawattbereich angesiedelt, sagt Geschäftsführer Tore Enger. Der Auftrag sehe eine auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit vor.

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McPhy-Fabrik in Grenoble. © McPhy Energy SA

Der unter anderem in den Bereichen Projektentwicklung und Ingenieurdienstleistungen tätige indische Konzern Larsen & Toubro (L&T) plant, in Indien eine Gigawatt-Produktionsanlage für Elektrolyseure zu errichten. Grundlage ist die Technologie der in Frankreich ansässigen McPhy Energy SA. Beide Unternehmen haben nun eine Vereinbarung getroffen, wonach L&T eine Exklusivlizenz zur Herstellung von alkalischen Druckelektrolyseuren von McPhy erhält. Die Produkte seien für den inländischen Markt sowie für den Export in „ausgewählte Regionen“ bestimmt, heißt es in einer Mitteilung. Dazu gehörten Länder des Golf-Kooperationsrates (Saudi-Arabien, VAE, Oman, Katar, Kuwait, Bahrain) sowie Länder der Südasiatischen Vereinigung für regionale Zusammenarbeit (Indien, Bangladesch, Sri Lanka, Nepal, Bhutan, Malediven). Indien eigne sich gut für die Produktion von grünem Wasserstoff, da die Kosten für die Erzeugung von erneuerbarem Strom aus den reichlich vorhandenen Solar- und Windenergiequellen niedrig seien.

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Der schwedische Projektentwickler OX2 AB hat mit den Arbeiten am Offshore-Energiepark Neptunus in der südlichen Ostsee begonnen. Die installierte Gesamtleistung soll dereinst 1,9 Gigawatt betragen. Im Energiepark werde sowohl Strom als auch Wasserstoff produziert. Standort ist in der schwedischen Wirtschaftszone, etwa 50 Kilometer vor der Küste von Blekinge. Die jährliche Stromproduktion wird auf acht Terawattstunden geschätzt, etwa fünf Prozent des derzeitigen schwedischen Jahresstromverbrauchs, erklärt das Unternehmen. Dies würde eine Wasserstoffproduktion von bis zu 225.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen. Der nächste Schritt sei nun die Erstellung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Das Energiezentrum könnte Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden.

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Der norwegische Ingenieurdienstleister DNV AS und Petrojet, ein staatliches ägyptisches EPC-Unternehmen für die Petrochemie, wollen bei der Entwicklung von Projekten für grünen Wasserstoff zusammenarbeiten. Die Vereinbarung umfasst auch Projekte zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und zur Energiespeicherung, technische Studien für die Infrastruktur von Erdgas und Wasserstoff/Erdgas-Gemischen sowie andere technische Dienstleistungen für CO2- oder kohlenstoffarme Wasserstoffprojekte. Das nordafrikanische Land verfüge über einige der größten Programme für erneuerbare Energien in der Region und hat sein Ziel, 42 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen, um fünf Jahre auf 2030 vorgezogen.

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Visualisierung von Air Liquides geplanter Pilotanlage zur Ammoniakproduktion in Antwerpen. © Air Liquide

Der französische Hersteller von Industriegasen Air Liquide Group hat den Bau einer Pilotanlage zum Cracken von Ammoniak (NH3) im industriellen Maßstab im Hafen von Antwerpen, Belgien, angekündigt. Die Anlage, die den Angaben zufolge „ein neuartiges effizientes Verfahren mit den firmeneigenen Technologien von Air Liquide kombiniert“, soll 2024 in Betrieb genommen werden. Die flämische Regierung hat eine finanzielle Unterstützung für das Projekt zugesagt. Ammoniak – ein aus Wasserstoff und Stickstoff bestehendes Molekül – kann aus Wasserstoff hergestellt und über große Entfernungen transportiert werden. Dies ermöglicht es Regionen mit reichlich erneuerbaren Energien, Ammoniak an Endverbraucher in der ganzen Welt zu exportieren.

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Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat der „Stakeholderdialog“ zur Carbon-Management-Strategie begonnen. Den Angaben zufolge hatten Vertreter von über fünfzig Institutionen ihre Teilnahme an der Auftaktveranstaltung zugesagt; darunter Branchenverbände, aber auch Umweltverbände und andere. Durch die Teilnahme großer Vereinigungen wie NABU, Greenpeace, BUND, Germanwatch und Fridays for Future würde „gerade auch die Interessen der Umweltseite abgebildet“, heißt es im Wirtschaftsministerium. Das nächste Treffen ist für April geplant. Der Dialog knüpft an die erste Stakeholderbeteiligung zum Thema Carbon Capture and Storage (CCS) und Carbon Capture and Utilization (CCU) im Oktober 2022 an. Wie berichtet, hatten in der vergangenen Woche 17 deutsche Industrieunternehmen die Bundesregierung aufgefordert, zügig eine „Carbon Management Strategie“ (CMS) zu entwickeln und umzusetzen. In einem gemeinsamem Papier beschreiben sie unter anderem „eine enge Verschränkung von CMS sowie Nationaler Wasserstoff- und Biomassestrategie, eine integrierte Netz- und Systementwicklung, den schnellen Aufbau eines Pipelinenetzes und einen Herkunftsnachweis für CO2“. Der Bundestag hatte die für Mitte März 2023 geplante Beratung über den „Evaluierungsbericht der Bundesregierung zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz“ (20/5145) von der Tagesordnung abgesetzt.

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