Finnland: P2X Solutions errichtet erste Wasserstofftankstelle im Großraum Helsinki +++ Thailand: Enapter initiiert Trainingszentrum für grünen Wasserstoff +++ Potsdam: Advent Technologies liefert weitere Brennstoffzellensysteme +++ Studie: Wasserstoffnetz in Brandenburg +++ Schweiz: Varo Energy und Lufthansa forschen an nachhaltigem Flugtreibstoff +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Die Anlage in Harjavalta soll ab 2024 grünen Wasserstoff liefern. © P2X Solutions

Das finnische Unternehmen P2X Solutions Oy wird in Järvenpää die erste Wasserstoff-Tankstelle im Großraum Helsinki errichten. Die Anlage soll im Herbst 2024 in Betrieb gehen. Die finnische Energiebehörde fördert den Bau mit 790.000 Euro. „Die Tankstelle ist ein bedeutender Schritt zur Förderung der wasserstoffbetriebenen Mobilität in Finnland, denn sie ist die erste ihrer Art im stark befahrenen Großraum Helsinki“, sagt Herkko Plit, CEO von P2X Solutions. Die Station bediene auch „den regen Schwerlastverkehr in Südfinnland“. Die Anlagen könnten mit verschiedenen Druckstufen betrieben werden, was die Betankung unterschiedlicher Fahrzeugtypen ermögliche. P2X Solutions baut derzeit bereits eine Wasserstofftankstelle in Harjavalta. Dort wurde im Januar der Grundstein für die Produktion von grünem Wasserstoff und Methan gelegt.

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Der energieautarke „Phi Suea House“-Wohnkomplex in Chiang Mai im Norden Thailands wird mit einem sauberen Energiesystem auf der Basis von Wasserstoff-Speichern betrieben. © Enapter AG

Die Enapter AG hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Chiang Mai-Universität ein Projekt für ein Trainingszentrum für grünen Wasserstoff in der thailändischen Stadt Chiang Mai gestartet. Das Ausbildungszentrum bietet den Angaben zufolge „ein praxisorientiertes Kursangebot mit modernster Technik und ein Demonstrationssystem zur Produktion von grünem Wasserstoff“. Durch die Fortbildung von Projektentwicklern, Systemintegratoren und Energiefachleuten werde der Ausbau der Infrastruktur in der Region unterstützt. Die Umsetzung erfolge im Rahmen des „International Hydrogen Ramp-up Program“ (H2Uppp), einer Initiative der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). In der Stadt gibt es bereits seit 2015 das den Angaben zufolge vom Enapter-Geschäftsführer Sebastian-Justus Schmidt entwickelte „Phi Suea House“, ein energieautarkes Mehrfamilienhaus mit einem sauberen Energiesystem auf Basis von Wasserstoff-Energiespeichern. Die Europäische Kommission kürte es im Jahr 2021 zu einem der 32 „Hydrogen Valley“-Vorzeigeprojekten.

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Die US-amerikanische Advent Technologies Holdings Inc. hat vom Land Brandenburg im Rahmen des im September 2022 bekannt gegebenen Dreijahresvertrages einen neuen Auftrag zur Lieferung von methanolbetriebenen Brennstoffzellen erhalten. Den Gesamtwert der an das Bundesland verkauften Systeme des Typs „Serene“ beziffert das Unternehmen auf kumuliert 1,6 Millionen Dollar (1,5 Millionen Euro). Die Anlagen wurden, wie berichtet, zur Notstromversorgung für das BOS-Digitalfunknetz des Landes Brandenburg ausgewählt. Die Brennstoffzellen ersetzen an mehreren Standorten dieselbetriebene Aggregate. Die Anlagen aus dem ersten Auftrag im vergangenen Jahr würden innerhalb der nächsten drei Monate in Betrieb genommen; die vollständige Inbetriebnahme aller Anlagen sei für 2023 geplant. Der BOS-Funkstandard deckt 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands ab und dient als nicht öffentlicher Kommunikationsdienst in Deutschland und Österreich für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BOS), zum Beispiel für Rettungsdienste, Katastrophenschutz und Militär.

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Die Machbarkeitsstudie „Auf- und Ausbau eines leistungsfähigen Wasserstofftransportnetzes in Brandenburg“ gibt es kostenfrei als PDF (53 Seiten).

Das Bundesland Brandenburg hat ein erhebliches Potenzial für die Erzeugung von grünem Strom und Wasserstoff sowie dessen Verwertung. Langfristig könnte die regionale Wasserstoff-Erzeugung auf über 20 Terawattstunden steigen bei einer potenziellen regionalen Wasserstoffnachfrage von etwa 40 Terawattstunden, mehr als zwei Drittel davon aus der Industrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Machbarkeitsstudie zum „Auf- und Ausbau eines leistungsfähigen Wasserstofftransportnetzes in Brandenburg“. Unter Federführung der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG hat ein Konsortium ein Konzept „für ein Brandenburger Wasserstoffstartnetz inklusive konkreter Trassenverläufe in verschiedenen Zeitabschnitten“ erarbeitet. In diesem Rahmen wurde eine umfangreiche Analyse erstellt, um die zukünftigen Wasserstoff-Verbräuche und -erzeugungspotenziale bis zum Jahr 2045 zu prognostizieren. Das von den Studienautoren konzipierte Netz habe eine Gesamtlänge von rund 1.100 Kilometern. Davon seien rund 600 Kilometer umgestellte Erdgasleitungen und etwa 500 Kilometer Neubaustrecken. Die Möglichkeiten, auf bestehende Erdgasinfrastruktur zurückzugreifen und Trassen zu bündeln, zeigten, dass etwa 55 Prozent der notwendigen Investitionskosten gegenüber reinen Neubautrassen eingespart werden könnten, so die Forscher. Ziel ist die Entwicklung eines übergeordneten Wasserstoffnetzes, das regionale Wasserstoff-Erzeuger, -speicher und -endverbraucher miteinander verbindet und sich in eine deutschlandweite Wasserstoffinfrastruktur einfügt. Auftraggeber war das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg.

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Das Schweizer Energieunternehmen Varo Energy und die Deutsche Lufthansa AG wollen gemeinsam die Produktion und Lieferung von nachhaltigem Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) erforschen. Dazu gehört auch die Nutzung von biogenen Rohstoffen zur Herstellung von grünem Wasserstoff, der zu einem späteren Zeitpunkt für die Produktion von SAF verwendet werden könnte. Varo strebt bis 2026 eine Biokraftstoffproduktion von mehr als 260.000 Tonnen pro Jahr an, langfristig sollen es mehr als 500.000 Tonnen pro Jahr werden. Den Angaben zufolge könnte Varo bereits ab 2026 große Mengen SAF an Lufthansa liefern. Beide Unternehmen beabsichtigen die Herstellung von Wasserstoff aus biogenen Rohstoffen wie zum Beispiel Klärschlamm zu skalieren und in Deutschland als grünen Wasserstoff zu klassifizieren. Dieser könne dann für die Produktion von e-SAF verwendet werden. SAF könne bis zu 50 Prozent mit konventionellem Kerosin gemischt werden und sei mit der bestehenden Flugzeugflotte und Flughafeninfrastruktur kompatibel.

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