Dänemark: Monjasa und HØST Ptx Esbjerg kooperieren bei grünem Ammoniak als Schiffstreibstoff +++ Niederlande: Zepp nennt Details zum neuen Wasserstoff-Lkw +++ USA / Norwegen: Teco 2030 und AVL List planen die Entwicklung eines Brennstoffzellensystems für schwere Lkw +++ München: Proton Motor erhält weitere Bestellungen für HyModule S8 +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Versorgungsschiff von Monjasa. © Monjasa Group

Monjasa A/S, dänischer Lieferant von Schiffskraftstoffen, kooperiert mit HØST PtX Esbjerg, einem Fonds von Copenhagen Infrastructure Partners, um die Verfügbarkeit grüner Treibstoffe in Nordwesteuropa zu verbessern. Beide Unternehmen haben eine Kooperationsvereinbarung über die Abnahme des grünen Ammoniaks für den maritimen Sektor unterzeichnet. Demnach werde Monjasa Logistikdienstleistungen erbringen, die den Vertrieb von grünem Ammoniak von HØST PtX Esbjerg ermöglichen. Außerdem werde ein Teil der geplanten Produktion aus dem Power-to-Ammonia-Projekt für Monjasa reserviert. Die Produktionsanlage von HØST PtX Esbjerg befindet sich in Süddänemark in der Nähe des Hafens von Esbjerg. Der Standort biete Zugang zu den großen europäischen Häfen wie Hamburg und Rotterdam, was eine günstige Vertriebsroute für das grüne Ammoniak in ganz Europa gewährleiste. Außerdem gelte der Hafen als Europas größte Basis für die Verschiffung von Offshore-Windkraftanlagen. Die Technologie für die Kraftstoffproduktion aus grünem Ammoniak sei zwar verfügbar, aber der rechtliche Rahmen und die Infrastruktur für den Vertrieb müssten noch entwickelt werden. Neue mit Ammoniak betriebene Motoren würden voraussichtlich 2024 auf den Markt kommen. Beide Unternehmen sehen ihre Partnerschaft „auch als Pull-Faktor für die Schifffahrtsindustrie“ und trage letztlich dazu bei, dass mehr mit Ammoniak betriebene Schiffe neu gebaut werden.

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Rendering des „Europa“ genannten neuen Brennstoffzellen-Sattelzuges von Zepp. © Zepp Solutions B.V.

Das niederländische Unternehmen Zepp Solutions B.V. hat weitere Spezifikationen seines „Europa“ genannten neuen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw bekannt gegeben. Das Fahrzeug basiere auf dem Fahrgestell eines namentlich nicht genannten Lkw-Herstellers und biete den gleichen Bedienungskomfort und die gleiche Nutzlastkapazität wie ein 40-Tonner-Diesel-Pendant. Die ersten Fahrzeuge würden im 4. Quartal 2023 als 4×2-Sattelzugmaschinen mit 350-bar-Wasserstoffspeichern in Betrieb gehen. Mit mehr als 50 Kilogramm nutzbarem Wasserstoff an Bord hätten die Fahrzeuge eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern. Ende 2024 soll der Lkw auch in einer Version mit 700-bar-Wasserstoffspeicher (80 Kilogramm) auf den Markt kommen. Als Reichweite nennt das Unternehmen mehr als 1.000 Kilometer. Allerdings müsse die Infrastruktur für die 700-bar-Betankung von Schwerlastfahrzeugen in Europa noch verbessert werden, sodass zunächst die 350-bar-Version für die ersten Kunden interessanter sei. Der Antriebsstrang könne auch in anderen Fahrzeugkonfigurationen wie Kastenwagen, andere Achskonfigurationen und Fahrerhäuser genutzt werden.

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Kooperation vereinbart (v.l.n.r): Hans-Peter Klein, Director of Project Operations und Tore Enger, Group CEO bei Teco 2030, Falko Berg, Manager PEM Systems und Alexander Schenk, Lead Engineer PEM Fuel Cell System Architecture bei AVL List. © Teco 2030

Der norwegische Hersteller von Brennstoffzellen Teco 2030 ASA und der im österreichischen Graz beheimatete Entwickler von Antrieben AVL List GmbH planen ein Brennstoffzellensystem für schwere Lkw (HD). Eine Machbarkeitsstudie werde voraussichtlich in zwei Monaten abgeschlossen sein. Anschließend solle das Schwerlast-Brennstoffzellensystem im Teco-Innovationszentrum in Narvik, Norwegen, produziert werden. Der Markt für HD-Lkw sei „riesig“, so die Unternehmen. Teco 2030 schätzt, dass allein in Europa und den USA bis zum Jahr 2030 etwa eine Million neue emissionsfreie HD-Lkw eingesetzt werden müssten, zusätzlich zu den vorhandenen Lkw, die mit einem Brennstoffzellensystem nachgerüstet werden könnten. Das Brennstoffzellenmodul könne auch in anderen On- und Off-Road-Anwendungen eingesetzt werden, etwa bei Lkw für den Bergbau, in Schienenfahrzeugen und Bussen.

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Ein Konsortium will im brasilianischen Pecém Ammoniak produzieren und nach Europa exportieren. © Casa dos Ventos

Casa dos Ventos, brasilianischer Projektentwickler im Bereich erneuerbare Energien, und das ebenfalls brasilianische Technologieunternehmen Comerc Eficiência, wollen gemeinsam mit der Transhydrogen Alliance (THA) Lieferketten für die Energiewende in europäischen Ländern aufbauen. Ziel der Vereinbarung ist es, den Export von grünem Ammoniak zu ermöglichen, das im Industrie- und Hafenkomplex von Pecém im Bundesstaat Ceará produziert wird. Die Anlage soll auf einem 60 Hektar großen Gelände mit einer Elektrolysekapazität von bis zu 2,4 Gigawatt gebaut werden und 960 Tonnen Wasserstoff pro Tag produzieren. Wenn alle Phasen umgesetzt sind, wird dies die Produktion von 2,2 Millionen Tonnen Ammoniak pro Jahr ermöglichen. Vorgesehen ist der Export nach Europa über den Hafen von Rotterdam im Jahr 2026. THA wurde Anfang 2021 von Proton Ventures, GES, Trammo DMCC und dem Schweizer Energieunternehmen Varo Energy gegründet. Proton Ventures verfügt über Engineering-Kompetenz zur Entwicklung von umweltfreundlichen Wasserstoff- und Ammoniak-Speicheranlagen, Global Energy Storage (GES) entwickelt ein neues Ammoniak-Importterminal in Rotterdam, das in die Lieferkette von Pecém integriert werden soll, und Trammo DMCC ist ein weltweit tätiger Rohstoffhändler.

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Das HyModule S8 von Proton Motor. © Proton Motor Fuell Cell GmbH

Der bei München ansässige Brennstoffzellen-Experte Proton Motor Fuel Cell GmbH meldet neue Aufträge für das Wasserstoff-Brennstoffzellen-System „HyModule S8“. Das Produkt ist für stationäre Anwendungen zur Bereitstellung von Energie und Wärme ausgelegt. Den Angaben zufolge hat GKN Hydrogen Italy S.r.l. weitere 15 Systeme bestellt, womit insgesamt 48 der Module von GKN geordert wurden. Das Unternehmen integriere die Technologie in seine grünen nachhaltigen Kraftwerke „HY2“. Darüber hinaus hat die UMSTRO GmbH 18 „HyModule S8“ zur Integration in verschiedene Projekte für den Einsatz in Notstrom- und Kraft-Wärme-Kopplungsanwendungen bestellt. Davon seien zwei mit je 8,4 Kilowatt Leistung für das kommunale Wohnungsunternehmen Euskirchener Baugesellschaft mbH bestimmt, mit der UMSTRO ein energieautarkes Mehrfamilienhaus entwickelt.

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iStock / © Danil Melekhin