Österreich: Verbund und ACWA kooperieren bei Wasserstoffprojekten +++ Wiesbaden: Abo Wind installiert Windpark mit Elektrolyseur +++ Indien: Erste im Inland gebaute Wasserstoffzapfstelle installiert +++ Frankreich/Südkorea: H3 Dynamics und Hylium Industries wollen Wasserstoffdrohnen entwickeln +++ Studie: weltweit mehr als 1.000 Wasserstofftankstellen in Betrieb +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Vertreter von Verbund und ACWA Power vereinbaren während der Abu Dhabi Sustainability Week 2023 eine engere Zusammenarbeit. © ACWA Power

Der österreichische Stromversorger Verbund AG und der saudi-arabische Energiekonzern ACWA Power wollen gemeinsam Projekte für grünen Wasserstoff im Nahen Osten entwickeln. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde während der Abu Dhabi Sustainability Week 2023 unterzeichnet. Details zu Investitionen und Zeitplänen wurden nicht genannt. ACWA Power arbeitet derzeit gemeinsam mit Air Products und Neom im Rahmen des Joint Ventures Neom Green Hydrogen Company (NGHC) an ersten großtechnischen Projekten für grünen Wasserstoff in Saudi-Arabien. Nach der Fertigstellung 2026 werden täglich bis zu 600 Tonnen grüner Wasserstoff produziert, der als grüner Ammoniak den Plänen zufolge auch exportiert wird.

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Der Wiesbadener Solar- und Windparkinstallateur Abo Wind AG will Windkraft mit der Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff verbinden. Das Unternehmen plant eigenen Angaben zufolge im Gewerbepark Hessisches Kegelspiel in Hünfeld die Errichtung und den Betrieb einer Windenergieanlage sowie eines Elektrolyseurs mit Wasserstofftankstelle zunächst für täglich etwa 50 Lkw und Busse. Die Windkraftanlage habe eine installierte Leistung von 4,8 Megawatt, der Elektrolyseur werde zunächst auf fünf Megawatt Leistung ausgelegt. Nach fünf Jahren sei eine Erweiterung auf 7,5 Megawatt geplant. Bei Windstille könne der Elektrolyseur den Strom aus dem Netz beziehen. In der Nachbarschaft der Tankstelle befinde sich eine Wäscherei, die ihren Gasverbrauch durch die Nutzung der Abwärme des Elektrolyseurs senken könne. Der anfallende Sauerstoff aus der Elektrolyse lasse sich zum Bleichen und Desinfizieren nutzen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit rund zwölf Millionen Euro.

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Fluitron LLC, Hersteller von industriellen Gaskompressionssystemen, hat die erste im Inland gebaute Wasserstoffzapfsäule in Indien installiert. Standort ist die Millionenstadt Faridabad im Bundesstat Haryana. Dies sei ein „Meilenstein für die Beschleunigung der Entwicklung der Wasserstofftechnologie in Indien“, erklärte die Tochter der US-amerikanischen Fluitron Inc. Die Zapfsäule könne Tanks mit einem Druck von 350 bar befüllen und verfüge über zwei Zapfpistolen für leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie eine dritte Zapfpistole für die künftige Abgabe von Wasserstoff mit 700 bar.

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Das Technologieunternehmen H3 Dynamics und die koreanische Hylium Industries Inc. wollen gemeinsam die Entwicklung von wasserstoffelektrischen Flugantrieben voranbringen. Die Umstellung auf Flüssigwasserstoff sei ein „bedeutender Leistungssprung für kleine unbemannte Systeme mit Elektroantrieb“, so die Unternehmen. Kryogener (flüssiger) Wasserstoff speichere bei gleichem Volumen dreimal mehr Energie als komprimiertes Gas. Beispielsweise könnten Drohnen ihren Radius für Lieferungen, Kartierung oder auf Aufklärungsflügen erheblich erweitern. So fliege eine von H3 Dynamics im vergangenen Juli in Frankreich vorgestellte 25 Kilogramm schwere Drohne mit einer einzigen Tankfüllung über 900 Kilometer weit. Mit Druckwasserstoff verringere sich die Reichweite auf 400 Kilometer, was aber immer noch dreimal mehr sei als bei einem batteriebetriebenen Pendant. H3 Dynamics hat vor kurzem unter der Bezeichnung „H2FIELD“ seine erste mobile Station zur Produktion von Wasserstoff und automatischen Betankung von Wasserstoffdrohnen vorgestellt.

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Die APAC-Staaten haben die weltweit meisten Wasserstofftankstellen installiert, gefolgt vom Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). © Information Trends

Weltweit waren zum Jahresende 2022 erstmals mehr als 1.000 Wasserstofftankstellen in Betrieb. Die Region Asien-Pazifik (APAC) ist führend: Dort ist weit mehr als die Hälfte aller Tankstellen installiert, allein auf China entfällt etwa ein Drittel. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Global Market for Hydrogen Fueling Stations 2023″ des US-Beratungsunternehmens Information Trends. Die zweithöchste Anzahl von Wasserstofftankstellen nach China befindet sich demnach in Japan, gefolgt von Korea. In Europa ist Deutschland bislang das einzige Land mit mehr als 100 Wasserstofftankstellen, so die Studie. Zu den anderen europäischen Ländern, die Wasserstofftankstellen in einer nennenswerten Größenordnung einrichten, gehören Frankreich, Großbritannien, Slowenien, die Niederlande, die Schweiz und Spanien. Auch im Nahen Osten und in Afrika wurden bereits Wasserstofftankstellen in begrenztem Umfang gebaut. Die meisten der verfügbaren Wasserstofftankstellen seien für Pkw konzipiert. Die Studie kostet 1.500 Dollar und ist bei Information Trends zu erwerben.

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iStock / © Danil Melekhin