(Bremen / Deutschland) – In der Hansestadt Bremen will die Deutsche Bahn AG (DB) neue Motoren für klimafreundliche Kraftstoffe entwickeln. In dem dortigen Werk zur Fahrzeuginstandhaltung soll deshalb zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) ein Testzentrum für den Umbau und das Prüfen von Wasserstoffverbrennungsmotoren entstehen.

Unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung für den DB-Standort Bremen (v.l.): Özlem Ünsal (Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung), Ronald Ditte (Vorsitzender Betriebsrat DB FZI Werk), Andreas Bovenschulte (Bürgermeister und Präsident des Senats Bremen), Daniela Gerd tom Markotten (DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik), Nico Petersen (Geschäftsführer Produktion DB Fahrzeuginstandhaltung), Maike Frese (Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation). © Deutsche Bahn AG / Larissa Rohr

Das Werk Bremen ist laut DB „das Kompetenzzentrum für die Instandhaltung und Revision von Dieselmotoren und Antriebsanlagen“. Erforscht werde zunächst, wie heutige Verbrennungsmotoren für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet und die modifizierten Motoren getestet werden könnten. Mit der Hansestadt Bremen bestehe seit 2018 eine enge Zusammenarbeit. Sie bilde „den Rahmen für bereits geleistete und noch geplante Investitionen der DB von über vier Millionen Euro“; unter anderem für den Neubau einer Umschlaghalle, die Modernisierung einer Prüfzelle für Antriebsanlagen und die Erneuerung der Motorenwaschanlage. Diese würden durch vom Land Bremen geförderte Forschungsprojekte flankiert.

Das DB-Werk Bremen ist für die Instandhaltung und Revision von Dieselmotoren und Antriebsanlagen (Powerpacks) zuständig. Jährlich werden dort mehrere Hundert verschiedene Motorenbaureihen instandgesetzt. Jetzt wird dort an Wasserstoffmotoren und deren Optimierung geforscht. © DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH / Max Lautenschläger

Die Zusammenarbeit solle auch in einen Standortentwicklungsplan für das DB-Werk Bremen münden. Kernthemen seien alternative Antriebe, Fertigung mit 3D-Druck, Nachhaltigkeit und Fachkräfteentwicklung. Bremen sieht sich bereits als „Leuchtturm für CO2-arme Motorenumrüstung“, so die Regierungsspitze der Stadt in einer gemeinsamen Erklärung mit DB-Vertretern. „Das Instandhaltungswerk setzt in Zukunft ganz auf klimaschonende Antriebstechnik“ sagt Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte: „Was hier entsteht, ist eine Visitenkarte für den Technologiestandort Bremen.“

Daten sammeln für die Umrüstung

Der Prüfstand ermögliche mit Langzeittests, „umfassende Daten und Erkenntnisse unserer Produkte unter Belastung zu sammeln, die für eine technisch einwandfreie Umrüstung von Dieselmotoren auf Wasserstoff entscheidend“ seien, sagt Sebastian Herzog, Leiter des Werks Bremen. „Dies ist ein entscheidender Schritt, um herauszufinden, wie wir bestehende Dieselmotoren auf Wasserstoffbetrieb umbauen und optimieren können.“

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Bei der DB Fahrzeuginstandhaltung in Bremen soll zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM ein Testzentrum für den Umbau und das Prüfen von Wasserstoffverbrennungsmotoren entstehen. © Deutsche Bahn AG / Larissa Rohr