(Ijmuiden, Niederlande / Bilbao, Spanien) – Strohm BV, Hersteller von thermoplastischen Verbundrohren (TCP), und der spanische Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa Renewable Energy wollen ein Konzept zur dezentralen Produktion von grünem Wasserstoff mit Strom aus Offshore-Windturbinen entwickeln. Demnach soll ein Elektrolyseur vollständig in eine Offshore-Windturbine integriert werden. Es ergäben sich „klare Vorteile und Wertschöpfungspotenziale“, etwa eine Reduzierung der Investitionskosten, die Steigerung der Systemeffizienz sowie die Erhöhung der Betriebszeit des Windparks, erklärt Strohm.
Wasserstoff per Rohrleitung an Land transportieren
Erst wenige Tage zuvor hatte Strohm eine Partnerschaft mit Seanovent Engineering AS verkündet (wir berichteten). Die beiden Unternehmen wollen eine Lösung erarbeiten, um offshore produzierten Wasserstoff unterseeisch an Land zu transportieren. Der norwegische Ingenieurdienstleister ist auf Unterwasserinfrastrukturen spezialisiert und deckt das Geschäftsfeld von Systemstudien über die Konzeptentwicklung bis hin zur Detailkonstruktion, Fertigung und Prüfung ab. Dies umfasse alle Arten von Vorhaben im Zusammenhang mit traditionellen Öl- und Gasprojekten oder anderen Offshore-Energieprojekten.
TCP eigne sich laut Strohm für den Transport von Wasserstoff, weil die korrosionsbeständige Technologie keiner Ermüdung unterliege. Die Rohre litten nicht unter den Problemen herkömmlicher Stahlrohre, die bei Kontakt mit Wasserstoff verspröden. Das spulbare und flexible Rohr werde direkt in den Generator der Windturbine eingezogen, „wodurch schnell und kostengünstig eine Offshore-Windparkinfrastruktur aufgebaut werden“ könne. TCP erfordere keine Wartung und sei für einen Betrieb von über 30 Jahren geeignet, was die Stromgestehungskosten (LCOE) auf ein Minimum senke.
TCP wird mit kleinen Schiffen oder Unterwasserpaletten verlegt. Außerdem ist es zu 100 Prozent recycelbar. Die Produktionsstätte des Unternehmens befindet sich an seinem Hauptsitz in IJmuiden in den Niederlanden. Strohm hat außerdem Niederlassungen in Houston (USA), Rio de Janeiro (Brasilien) und Kuala Lumpur (Malaysia).
Fotos
Strohm und Siemens Gamesa arbeiten gemeinsam an Offshore-Lösungen für grünen Wasserstoff. © Siemens Gamesa Renewable Energy