(Wien / Österreich) – Der österreichische Baukonzern STRABAG SE testet einen Radlader, der mit grünem Wasserstoff angetrieben wird. Die Baumaschine des Herstellers Liebherr solle zwei Jahre lang in einem Steinbruch sowie bei der Asphaltmischanlage auf dem Gelände eingesetzt und „mindestens 50 Stunden pro Woche auf Herz und Nieren“ geprüft werden.

Durch den Einsatz des Radladers könnten jährlich 37.500 Liter Diesel eingespart werden. © STRABAG SE

Das neue Fahrzeug sei ein Beispiel, „wie ein nachhaltiger Betrieb und die Dekarbonisierung unserer Großbaugeräte aussehen kann“, sagt CEO Stefan Kratochwill. Kraftstoffe seien bei STRABAG der größte CO2-Verursacher – etwa 40 Prozent der konzerneigenen Emissionen entfielen auf den Dieselverbrauch von Baumaschinen, Nutzfahrzeugen und Pkw. Die kommenden Jahre seien für das Unternehmen entscheidend, um von fossilen auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Bis 2030 will das Bauunternehmen 42 Prozent der Treibhausgase, auf die STRABAG direkten Einfluss hat, reduzieren. Dafür gebe es „drei zentrale Hebel“: den Fuhrpark, die Baumaschinen und die Asphaltmischanlagen. Internen Berechnungen zufolge könnten durch den Einsatz des Radladers 37.500 Liter Diesel und etwa 100 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Eigene Tankstelle sorgt für grünen Wasserstoff

Eine marktreife Lösung für die Umstellung von schweren Baumaschinen auf nachhaltige Antriebstechnologien fehle bisher. „Der Wasserstoffmotor des Radladers ist hier ein wichtiger Ansatz und hat großes Potenzial.“ Für den Praxistest wurde eine eigene Wasserstofftankstelle im Steinbruch errichtet. Die Versorgung gewährleiste die Energie Steiermark AG.

Die STRABAG SE ist in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern tätig. Das Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge rund 86.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich eine Umsatz von 19 Milliarden Euro.

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STRABAG testet einen mit Wasserstoff betriebenen Radlader. © STRABAG SE