(Harwich / Großbritannien) – Der Stromerzeuger RWE und Haltermann Carless, Hersteller von Spezialchemie, haben eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, um gemeinsam an der Entwicklung einer grünen Wasserstoffanlage zu arbeiten. Standort ist das Industriegelände von Haltermann Carless in Harwich, eine englische Hafenstadt nordöstlich von London.

In Harwich produziert Haltermann Carless eine Reihe von agrochemischen Produkten sowie Kraftstoffe, darunter künftig auch nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF), heißt es von Seiten RWE. Den sauberen Wasserstoff will das Unternehmen nutzen, um seine CO2-Emissionen zu reduzieren und eine breitere Palette von nachhaltigen Erzeugnissen anzubieten.

Machbarkeitsstudien abgeschlossen

Sowohl RWE als auch Haltermann Carless haben Machbarkeitsstudien für einen grünen Elektrolyseur am Standort abgeschlossen, und es werde nun daran gearbeitet, sowohl die Netz- als auch Wasseranschlüsse zu bewerten. „Diese Elektrolyse könnte nicht nur grünen Wasserstoff produzieren, sondern auch lokale Arbeitsplätze schaffen sowie bedeutende Möglichkeiten in der Lieferkette und einen nachhaltigen Brennstoff für industrielle Nutzer in der Region bieten“, sagt Nicole Tang, Hydrogen Project Development Manager, RWE.

Der Standort grenzt an das Freeport East-Gebiet. Dort würden bereits saubere Energietechnologien mit der Entwicklung des „Green Energy Hub“ in Harwich (Bathside Bay) gefördert, der die groß angelegte Herstellung von Offshore-Windturbinen und -komponenten unterstützen soll. Insbesondere beherbergt es die Betriebs- und Wartungsbasis (O&M) von RWE für den Windpark „Galloper“.

RWE ist den Angaben zufolge größter Stromproduzent Großbritanniens und entwickle dort Anlagen zur Produktion von Wasserstoff mit einer Kapazität von etwa einem Gigawatt. Das Unternehmen strebt bis 2030 grüne Wasserstoff-Elektrolysekapazitäten von zwei Gigawatt in seinen Kernmärkten an.

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RWE und Haltermann Carless planen auf dem Firmengelände des Spezialchemie-Herstellers in Harwich den Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage. © RWE