(Jülich) – Das Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich) wird im Rheinischen Revier ein „Helmholtz-Cluster für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft“ (HC-H2) aufbauen. Das Bundesforschungsministerium finanziert das Projekt über einen Zeitraum von etwa 17 Jahren mit rund 860 Millionen Euro. Auch Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit Landesmitteln.
Die Wissenschaftler erforschen und entwickeln innovative Technologien für die Produktion, Logistik und Nutzung von grünem Wasserstoff. Das Rheinische Revier solle damit „als attraktiver Standort für innovative Energie-Unternehmen, Industrieansiedlungen und Gründer gestärkt werden“, heißt es in einer Mitteilung.
Im Zentrum stehen demnach Technologien, „die auf bereits existierende oder schnell und günstig installierbare Infrastrukturen für die Lagerung und den Transport von Wasserstoff zurückgreifen“. Dies solle die rasche Umsetzung im großen Maßstab ermöglichen. Ein Beispiel sei das vorhandene Erdgasnetz, das sich auch zum Transport von Wasserstoff nutzen lässt. Daneben konzentriere man sich auf flüssige oder leicht verflüssigbare Wasserstoffträger, die sich ähnlich wie konventionelle fossile Brennstoffe handhaben lassen, etwa Methanol oder Ammoniak.
In einem weiteren Schwerpunkt befassen sich die Forscher mit der Optimierung und Skalierung der LOHC-Technologie, also mit der Bindung von Wasserstoff an organische Trägerflüssigkeiten. Diese lassen sich etwa mit Tankschiffen oder Tanklastern transportieren und in Tanklagern speichern. Die bestehende Infrastruktur für flüssige Kraftstoffe könne somit weiter genutzt werden.
Das Forschungszentrum Jülich wird für diese Aufgaben ein neues Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) einrichten. Im gesamten Rheinischen Revier sind Demonstrationsprojekte und -anlagen „in relevanter Größenskala“ geplant. Diese sollen den Angaben zufolge „die entscheidenden Impulse geben, damit aus dem Cluster unternehmerisches Engagement für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft erwächst“. Um Forschung, Industrie, Verbände und Kommunen der Region leichter zusammenzubringen, soll die Arbeit des HC-H2 überwiegend außerhalb des Campus’ des Forschungszentrums stattfinden. Das Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft entsteht im Brainergy Park in Jülich.
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https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2021/2021-08-30-hc-h2.html
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Mächtig stolz: Das FZ Jülich bekommt Fördermittel für den Aufbau einer Wasserstoffregion. © Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach