(Fredericia / Dänemark) – Der dänische Energiekonzern Ørsted A/S beteiligt sich in Schweden an einer Anlage zur Herstellung von synthetischem Methanol (E-Methanol) aus erneuerbarem Wasserstoff und Kohlendioxid. Das Unternehmen übernimmt dazu von Liquid Wind AB einen Anteil von 45 Prozent am Entwicklungsprojekt „Flagship One“.
Die Elektrolyseurkapazität liege bei rund 70 Megawatt, die Produktionsmenge bei voraussichtlich 50.000 Tonnen E-Methanol pro Jahr. Die Elektrolyse zur Erzeugung des Wasserstoffs werde mittels Strom aus Windkraft betrieben, und das Kohlendioxid stamme aus dem Heizkraftwerk Hörneborgsverket in Örnsköldsvik in Schweden, wo auch der synthetische Kraftstoff produziert wird. Die endgültigen Investitionsentscheidung soll noch in diesem Jahr fallen, die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant.
Treibstoff für Schiffe
„Unser grüner Treibstoff wird sich zu einem dominierenden Treibstoff für eine echte Dekarbonisierung im Schifffahrtssektor entwickeln und dessen CO2-Emissionen um mehr als 90 Prozent reduzieren“, sagt Claes Fredriksson, CEO und Gründer von Liquid Wind. Man plane den Bau einer Reihe solcher Anlagen in ganz Schweden. Flagship One sei eine der weltweit ersten großtechnischen E-Methanol-Anlagen und ergänze die wachsende Wasserstoff- und Power-to-X-Pipeline von Ørsted, die mehrere Projekte zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs umfasse.
Nach Angaben der Internationalen Energieagentur sind die Emissionen aus dem internationalen Schiffsverkehr von 2000 bis 2019 um 40 Prozent gestiegen und machen heute rund zwei Prozent der gesamten energiebezogenen Treibhausgasemissionen weltweit aus.
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„Flagship One“-Visualisierung in Örnsköldsvik, Schweden. © Ørsted A/S