(Trondheim / Norwegen) – Die norwegische Forschungseinrichtung SINTEF und die Norwegian University of Science and Technology (NTNU) haben „SMART-H“ in Trondheim ins Leben gerufen. Das neue Institut mit drei Labors analysiert unter anderem die Auswirkungen von Wasserstoff etwa auf Metalle durch mechanische Tests in Wasserstoffgas unter verschiedenen Drücken im Nano-, Mikro- und Makromaßstab, so die Wissenschaftler. Die Experimente können bei bis zu 500 bar und bei Temperaturen zwischen 20 und 200 Grad Celsius durchgeführt werden.

Wasserstoff beeinflusst Materialen

„Wasserstoff beeinflusst die ihn umgebenden Materialien auf herausfordernde Weise“, sagte Alexandra Bech Gjørv, CEO von SINTEF, bei der Eröffnung. Die Wasserstoffversprödung sei „eine große Herausforderung“ für den Transport über Pipelines. SMART-H werde unter anderem die Atome vom Nanometerbereich (ein Milliardstel Meter) bis zur gesamten Wandstärke einer Pipeline untersuchen.

In den Labors von SMART-H sollen Wege gegen die Wasserstoffversprödung von Materialien gefunden werden (v.l.n.r.): Vigdis Olden (SINTEF), Roy Johnson (NTNU), Benedicte Løseth (NFR), Alexandra Bech Gjørv (CEO SINTEF), Richard Markeson (Gassco), Anne Borg (Rektorin NTNU), Hege Rognø (Equinor) und Antonio Alvaro (SINTEF). © SINTEF

Die Forschungen seien insbesondere deshalb von großer Bedeutung, um für Norwegen den Markt für Wasserstoffexporte weiter zu entwickeln. So bekräftigten im Januar Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der norwegische Ministerpräsidenten Jonas Gare Støre in Oslo ihre gemeinsamen Klimaziele sowie den Aufbau einer „neuen grünen Industrie“. Die norwegische Regierung will bis 2030 „eine großflächige Versorgung mit Wasserstoff“ nebst Infrastruktur von Norwegen nach Deutschland sicherstellen. Mit Dänemark hatte das Land erst im Juni verabredet, dass man die Kooperation im Energiesektor – einschließlich Wasserstoff – verstärken wolle.

SINTEF und NTNU verfügten über international anerkanntes Fachwissen über die Auswirkungen von Wasserstoff auf Metalle, unter anderem aufgrund der Arbeit mit Pipelines und anderen metallischen Komponenten im Zusammenhang mit der Offshore-Förderung von Öl und Gas. Der norwegische Forschungsrat hat SMART-H im Rahmen seines Programms „Nationale Finanzierungsinitiative für Forschungsinfrastrukturen“ mit 40 Millionen norwegischen Kronen (3,48 Millionen Euro) gefördert.

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Alexandra Bech Gjørv, Geschäftsführerin von SINTEF, und Anne Borg, Rektorin der NTNU. © SINTEF