(Berlin/Oslo) – Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre eine Zusammenarbeit in Energiefragen vereinbart. Ziel sei unter anderem, möglichst schnell großvolumig Wasserstoff aus Norwegen nach Deutschland zu importieren. „Unsere beiden Länder sind sich einig, dass wir beim Thema Wasserstoff eine europäische Wasserstoffinfrastruktur von Anfang an mitdenken müssen“, erklärte Habeck.
Norwegen und Deutschland unterstreichen in einer gemeinsamen Erklärung, dass es angesichts „des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine“ jetzt wichtig sei, die Abhängigkeit Europas von russischen Importen rasch zu reduzieren. „Dringlicher denn je brauchen wir eine beschleunigte Energiewende, einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien und deutlich mehr Energieeffizienz.“
Pipeline von Norwegen nach Deutschland
Auch müsse die künftige Umstellung von konventionellem Erdgas auf grünen Wasserstoff und Derivate wie Ammoniak „jetzt noch schneller auf den Weg gebracht werden“. Beide Ländern wollen daher den Bau einer Pipeline von Norwegen nach Deutschland prüfen, mit der perspektivisch grüner Wasserstoff transportiert werden könnte. Eine Machbarkeitsstudie solle zügig klären, ob und unter welchen Gesichtspunkten eine solche Transportinfrastruktur sinnvoll ist.
Dabei werde auch untersucht, welche Rolle blauer Wasserstoff spielen könne. „Es ist beiden Ländern klar, dass dies nur ein Übergang darstellen kann, um grünen Wasserstoff schneller voranzubringen und schneller wirtschaftlich zu machen“, so die Politiker.
Bei dem Spitzentreffen waren neben Habeck und Støre auch der norwegische Industrie- und Handelsminister Jan Christian Vestre und Erdöl- und Energieminister Terje Aasland involviert. Bereits im Januar vereinbarten Bundeskanzler Scholz und Støre, „gemeinsam Klimaziele umzusetzen, neue grüne Industrien und Arbeitsplätze zu schaffen und die Energiesicherheit zu stärken“. Beide Länder streben an, bis zur Mitte des Jahrhunderts vollständig klimaneutral zu sein, Deutschland bis 2045, Norwegen bis 2050.
Deep Link
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/J-L/20220316-joint-statement-norway.html
Video der gemeinsamen Pressekonferenz (Länge etwa 21 Minuten)
https://www.regjeringen.no/no/aktuelt/tysklands-visekansler/id2904006/
Foto
Vizekanzler Robert Habeck (links) und der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre auf der gemeinsamen Pressekonferenz. © regjeringen.no / Screenshot
