(Trondheim / Norwegen) – Die staatliche norwegische Wirtschaftsförderungsagentur Enova SF unterstützt fünf neue Projekte zur Wasserstoffproduktion entlang der Küste mit 777 Millionen Kronen (65,2 Millionen Euro). Dies diene dem Aufbau einer Wertschöpfungskette für Wasserstoff zur Versorgung von Schiffen.

Die geförderten Standorte zur Wasserstoffproduktion entlang der Küste. © Enova SF (Ausschnitt)

Die geförderten fünf neuen Projekte sind Teil eines Netzes von Wasserstoffproduzenten von Slagentangen im Südosten bis Bodø im Norden. Die Produktionskapazität der neue Vorhaben liegt bei 80 Megawatt (MW). Eine sechste Anlage im südlich gelegenen Kristiansand mit 20 MW Leistung ist seit 2022 in Betrieb. Die kumuliert 100 MW entsprächen einer Produktionskapazität von etwa 40 Tonnen Wasserstoff pro Tag und trügen zu einer Verringerung der CO2-Emissionen um 200.000 Tonnen pro Jahr bei. Dies seien nach Angaben des norwegischen Statistikamtes (2022) rund 5,5 Prozent der nationalen Emissionen aus Schifffahrt und Fischerei von 3,66 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Der Energieträger solle ab 2027 vermarktet werden. Die Standorte und Vorhaben:

  • Egersund, Rogaland (20 MW): „Kaupanes Hydrogen“ von Hydrogen Solutions, Dalane Energi und Eigersund Næring og Havn KF; 206 Millionen Kronen (17,3 Millionen Euro)
  • Slagentangen, Vestfold (10 MW): GreenH in Zusammenarbeit mit Grieg Edge und Esso Norge; 144,11 Millionen Kronen (12,1 Millionen Euro)
  • Florø, Westnorwegen (20 MW): „HyFuel“ von Hydrogen Solutions, Fjord Base und Sogn og Fjordane Energi; 180 Millionen Kronen (9,05 Millionen Euro)
  • Kristiansund, Møre og Romsdal (10 MW): GreenH; 118,66 Millionen Kronen (9,9 Millionen Euro)
  • Bodø, Nordland (20 MW): GreenH; 128,65 Millionen Kronen (10,8 Millionen Euro)

Norwegen habe eine lange Tradition „als eine führende maritime Nation“, sagt Energieminister Terje Aasland. „Was wir hier im Lande tun, um emissionsfreie Lösungen für den Seeverkehr zu entwickeln“ habe Auswirkungen „weit über unsere Grenzen hinaus“.

Enova will im zweiten Quartal 2025 ein ähnliches Programm zur Unterstützung von Ammoniak-Bunkeranlagen für die Schifffahrt entlang der Küste auflegen. © Enova SF

Enova hat ein ähnliches Programm zur Unterstützung von Ammoniak-Bunkeranlagen für die Schifffahrt entlang der Küste angekündigt. Nach Angaben von  Enova-Manager Sigmund Størset plane man, im ersten Quartal 2025 vorläufige Kriterien zu veröffentlichen. Programmstart sei im zweiten Quartal nächsten Jahres.

Enova SF gehört zum norwegischen Ministerium für Klima und Umwelt. Die von der Gesellschaft verwalteten Mittel werden aus dem Klima- und Energiefonds des Landes bereitgestellt.

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Norwegen fördert fünf neue Projekte zur Wasserstoffproduktion mit 65,2 Millionen Euro. Der Ertrag soll dazu beitragen, die Schifffahrt zu dekarbonisieren. © Enova SF