(Tokio/Japan) – Mitsubishi Power Ltd., Teil von Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. (MHI), will in Japan ein Wasserstoffzentrum aufbauen. Der „Hydrogen Park“ entsteht auf dem Gelände des MHI-Werks „Takasago Machinery Works“ im Industriegebiet von Takasago, etwa 50 Kilometer westlich von Kobe auf der Insel Honshū. Dort werden bislang hauptsächlich konventionelle Gas- und Dampfturbinen produziert. Künftig entwickelt und baut der Konzern an dem Standort auch für Wasserstoff geeignete Turbinen. Für diese Zweck wird Takasago Machinery Works sukzessive erweitert.

In die Industrieanlage wird ein Forschungs- und Innovationszentrum integriert, das sämtliche Arbeits- und Produktionsabläufe vom Design der Brennkammer bis zur fertigen Turbine festlegt und kontrolliert. Dieser Entwicklungszyklus in ein und derselben Anlage ermögliche nach Angaben von Mitsubishi Power „eine schnellere und sicherere Produktentwicklung und -vermarktung“.

Großturbine für Co-Feuerung

Um die Kommerzialisierung von mit Wasserstoff nutzbaren Gasturbinen bis 2025 voranzubringen, werde zunächst die Stromerzeugung mit einer Turbine der JAC-Klasse (J-series Air-Cooled) geprüft. Der Anteil von Wasserstoff zur Beifeuerung betrage dabei zunächst 30 Prozent. Eine konventionelle Variante dieser Großturbine, die nach Unternehmensangaben bei 1.650 Grad Celsius arbeiten könne, habe im Juli 2020 den Testbetrieb in einem 566 Megawatt leistenden Gas- und Dampf-Kombikraftwerk (gas turbine combined cycle, GTCC) aufgenommen.

Die Erprobung einer zu 100 Prozent mit Wasserstoff befeuerten Anlage erfolgt laut Mitsubishi mit einer Gasturbine der Klasse H-25, deren Leistung je nach Bauart von 40 bis 120 Megawatt reichen kann.

Nutzung von türkisem Wasserstoff

Überdies baut die MHI-Gruppe auf dem Firmengelände in der Stadt Takasago eine Wertschöpfungskette für Wasserstoff auf. Zur Wasserstoffproduktion nutzt Mitsubishi Power ein Elektrolysesystem, plant aber eigenen Angaben zufolge bereits sukzessive die Erprobung anderer Technologien, etwa die Methanpyrolyse zur Herstellung von türkisem Wasserstoff. Dabei wird Methan unter Sauerstoffausschluss in die Bestandteile Wasserstoff (H2) und Kohlenstoff (C) zerlegt. Bei der Produktion entsteht kaum Kohlendioxid (CO2). Granularer fester Kohlenstoff ist ein Rohstoff, den unter anderem die Chemieindustrie in ihren Prozessketten verarbeitet.

Mitsubishi Heavy Industries (MHI) gehört weltweit zu den führenden Industriekonzernen in den Bereichen Energie, Logistik und Infrastruktur, Industriemaschinen, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung. Die Tochter Mitsubishi Power entwickelt und produziert unter anderem Gasturbinen, Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) und Luftqualitätskontrollsystem (AQCS).

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https://www.mhi.com/news/22022202.html

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Takasago Machinery Works baut bislang vor allem konventionelle Gas- und Dampfturbinen. © Mitsubishi Heavy Industries, Ltd.

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Der „Takasago Hydrogen Park“ entsteht auf dem Gelände des MHI-Werks Takasago Machinery Works. © Mitsubishi Heavy Industries, Ltd.