Für die Studie haben Forschende des Instituts für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme (IZES) 1.123 Personen im Alter von 16 bis 25 Jahren und 1.134 über 25-Jährige online zu verschiedenen Aspekten von Power-to-X befragt. Die Personen beider Stichproben wurden unter Gesichtspunkten der Repräsentativität hinsichtlich des Alters und Geschlechts sowie geografischer Herkunft ausgewählt. Das Ergebnis: PtX-Technologien werden prinzipiell befürwortet und mit positiven Eigenschaften verbunden. Das gilt deutschlandweit und unabhängig vom Geschlecht, heißt es in einem Projektbericht. Lediglich acht Prozent der Befragten sprachen sich gänzlich dagegen aus.
PtX-Technologie ist erklärungsbedürftig
Bei den 16- bis 25-Jährigen liegt die Zustimmungsquote demnach bei 62 Prozent. 30 Prozent bewerten PtX-Technologien immerhin als teilweise positiv. Bei den über 25-Jährigen liegen die Quoten mit 59 Prozent sowie 34 Prozent ähnlich hoch. Für die Anwendung von Power-to-X-Technologien in verschiedenen Bereichen fielen die Zustimmungsraten sogar noch höher aus:
- Verkehrssektor: 71 Prozent Zustimmung bei den 16- bis 25-Jährigen sowie 73 Prozent Zustimmung bei den über 25-Jährigen.
- Industriesektor: 73 Prozent Zustimmung bei den 16- bis 25-Jährigen sowie 74 Prozent Zustimmung bei den über 25-Jährigen.
- Chemiesektor: 67 Prozent Zustimmung bei den 16- bis 25-Jährigen sowie 71 Prozent bei den über 25-Jährigen.
Die Studie zeige allerdings auch, dass derzeit noch großer Informations- und Kommunikationsbedarf besteht. So war vielen Studienteilnehmern die PtX-Technologie vor der Umfrage nicht bekannt (21 Prozent der 16- bis 25-Jährigen und neun Prozent der über 25-Jährigen). Um trotzdem an der Erhebung teilnehmen zu können, erhielten alle Teilnehmenden zu Beginn der Befragung eine kurze Erläuterung zur PtX-Technologie.
Auf dem Weg zur dritten Roadmap
Neben der Akzeptanz im Allgemeinen untersuchten die Forschenden auch bestimmte Zusammenhänge. „Die Themen Umweltbewusstsein und Verteilungsgerechtigkeit stechen hier besonders heraus“, sagt Jan Hildebrand, Leiter des Arbeitsfeldes Umweltpsychologie am IZES. „Je stärker die Befragten die Verteilungsgerechtigkeit als erfüllt ansehen, also das Verhältnis von Kosten und Nutzen von Power-to-X-Technologien als ausgeglichen bewerten, desto höher fällt auch die Akzeptanz aus.“ Zu den Kosten zählten beispielsweise Investitionen in den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Der Nutzen liege unter anderem in der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Die Kopernikus-Projekte
Die Kopernikus-Projekte bilden eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende. Ihr Ziel ist es, eine saubere, sichere und bezahlbare Stromversorgung zu ermöglichen. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entwickeln sie Lösungen zum Erreichen der Klimaziele. Daran beteiligt sind Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Deep Link
https://www.kopernikus-projekte.de/aktuelles/news/p2x_ptx_wenig_bekannt_breit_akzeptiert_izes_2021
https://www.kopernikus-projekte.de/vision
Grafik oben
Darstellung der Sektorenkopplung Strom/Wärme/Mobilität im Energiesystem der Zukunft vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das ebenfalls an Kopernikus-Projekten beteiligt ist. Das DLR ist in allen Bereichen der Wasserstoffforschung und entlang der ganzen Prozesskette von der Erzeugung über die Speicherung bis zur Nutzung aktiv. / © DLR (CC BY-NC-ND 3.0)
Grafik Mitte
Übersicht der wichtigsten Ergebnisse der Akzeptanzforschung des IZES im Kopernikus-Projekt P2X 2021. © P2X/ IZES gGmbH