(Frankfurt / Deutschland) – Die staatliche KfW Bankengruppe finanziert im Auftrag des Bundes das nationale Wasserstoffkernnetz mit einem Darlehen in Höhe von 24 Milliarden Euro. Die Mittel dienen dem Aufbau einer Infrastruktur mit einer Gesamtlänge von 9.040 Kilometern. Deren Fertigstellung ist bis 2032 geplant. Die Bundesnetzagentur hat das von den Fernleitungsnetzbetreibern lange geplante und vorbereitete Projekt im Oktober genehmigt.
Die Finanzierung des Kernnetzes erfolgt zwar grundsätzlich privatwirtschaftlich. Durch eine Begrenzung der Netzentgelte stellte die Bundesnetzagentur sicher, dass die Kosten für die Nutzer bereits zu Beginn tragbar sind, so die KfW. Das Prinzip: Durch einen Ausgleichsmechanismus wird die Differenz zwischen den hohen Investitionskosten der Kernnetzbetreiber und den geringen Einnahmen aus Netzentgelten in der Anfangsphase finanziert. Die KfW stelle die notwendigen Ausgleichszahlungen für das Amortisationskonto zur Verfügung. Sobald die Einnahmen der Netzbetreiber aus den Netzentgelten die Kosten übersteigen, fließen die Mehreinnahmen auf das Amortisationskonto zurück und sollen die anfänglichen Mindererlöse bis spätestens 2055 ausgleichen. Für das Wasserstoffkernnetz werden, wie berichtet, größtenteils bestehende Erdgasleitungen umgewidmet und teils neue Wasserstoffpipelines gebaut.
„Der Aufbau des Wasserstoffkernnetzes ist ein wegweisendes Pionier-Vorhaben und entscheidend für den Hochlauf von möglichst grünem Wasserstoff“, sagt Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. Besonders für die energieintensive Industrie sei der erfolgreiche Umstieg auf Wasserstoff ein wesentlicher Faktor.
KfW Research hat eine Studie mit dem Titel „Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft – Wo steht Deutschland?“ veröffentlicht. Das Papier gibt es kostenfrei als PDF (13 Seiten).
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Die staatliche KfW Bankengruppe finanziert mit einem Darlehen im Auftrag des Bundes das nationale Wasserstoffkernnetzes. © KfW-Bildarchiv / Rüdiger Nehmzow