(London/Rafnes) – Die britische Ineos-Gruppe will über ihre Tochter Inovyn ein neues Versorgungszentrum für sauberen Wasserstoff am Produktionsstandort in Rafnes, Norwegen, bauen. Geplant ist ein 20 Megawatt leistender Elektrolyseur, der „mit kohlenstofffreiem Strom“ ungenannter Herkunft betrieben wird. Damit solle der Kohlenstoff-Fußabdruck der Ineos-Betriebe in Norwegen reduziert werden und der Standort als Drehscheibe für die Bereitstellung von Wasserstoff für den norwegischen Transportsektor dienen, erklärte das Unternehmen.
Wasserstoff für Lkw, Busse und Taxis
Nach Angaben von Geir Tuft, CEO von Inovyn führe das Unternehmen Gespräche, um ein Netzwerk von Tankstellen in Norwegen zu errichten. Man wolle genug Wasserstoff produzieren, um täglich bis zu 400 Busse und Lkw oder 1.600 Taxis zu betanken.
Über seine Tochtergesellschaft Inovyn ist der Chemiekonzern Ineos Europas größter Betreiber von Elektrolyseuren und produziert derzeit 300.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr, hauptsächlich als Nebenprodukt in seinen Fabriken. Ineos hatte im November letzten Jahres die Gründung eines in London ansässigen Geschäftsbereich für die Massenstoffproduktion von Wasserstoff verkündet (wir berichteten).
Inovyn ist eigenen Angaben zufolge Europas führender Hersteller von Vinylfolien und beschäftigt 4.200 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz liegt bei 3,1 Milliarden Euro. In Rafnes werden unterschiedliche Produkte zur Versorgung der Ineos-Anlagen in Rønningen und Porsgrunn hergestellt.
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Ineos-Standort Rafnes, Norwegen / © Inovyn