Der spanische Stromkonzern Iberdrola SA will mittels Solarstrom grünen Wasserstoff produzieren. Geplant ist dafür der Bau einer Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 100 Megawatt, ein Lithium-Ionen-Batteriespeicher mit einer Kapazität von 20 Megawattstunden sowie ein 20-Megawatt-Elektrolyseur. Die Investitionen belaufen sich nach Unternehmensangaben auf 150 Millionen Euro. Die Wasserstoffproduktion soll 2021 beginnen.

Abnehmer des Gases ist die Düngemittelfabrik Fertiberia in Puertollano, Provinz Ciudad Real in der Autonomen Region Kastilien-La Mancha. Es würden den Angaben zufolge bis zu 700 Arbeitsplätze geschaffen. Der erzeugte grüne Wasserstoff wird in der Ammoniakanlage von Fertiberia (Produktionskapazität: mehr als 200.000 Tonnen pro Jahr) eingesetzt. Das Unternehmen könne damit seinen Erdgasbedarf um mehr als zehn Prozent senken.

Die Jahresproduktion von Wasserstoff in Spanien wird auf 0,5 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt und vorrangig in der Raffinerie-, Chemie- sowie Düngemittelindustrie verwendet. Der größte Teil davon, so Iberdrola, stamme aus fossilen Brennstoffen und erzeuge Emissionen von fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Die jährliche globale H2-Produktion (70 Millionen Tonnen) entspreche einem CO2-Ausstoß von 830 Millionen Tonnen. Eine Dekarbonisierung der globalen Wasserstoffproduktion durch den Einsatz von 100 Prozent erneuerbarer Energie könnte die Stromnachfrage um mehr als zehn Prozent erhöhen.

Iberdrola arbeitet an europäischen Initiativen zur Förderung von Innovationen in diesem Bereich und ist vor kurzem der Initiative „Choose Renewable Hydrogen“ beigetreten, mit der Energieunternehmen die Europäische Kommission dazu drängen, „die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Potenzial von grünem Wasserstoff zu maximieren“.

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Iberdrola und Fertiberia investieren 150 Millionen Euro in die Produktion von grünem Wasserstoff / © Iberdrola