(Castellón / Spanien) – Der spanische Energiekonzern Iberdrola SA und die britische BP plc haben die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage am BP-Standort in Castellón im Süden Spaniens getroffen. Das Projekt wurde bereits seit längerem vorberereitet und nun im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung vorgestellt.
Geplant ist demnach eine Elektrolyse-Leistung von 25 Megawatt. Installiert werden fünf Module mit Protonenaustauschmembran (PEM) und einer Leistung von je fünf Megawatt in Containerbauweise des US-Herstellers Plug Power. Die Anlagen werden mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben. Ein Abnahmevertrag mit Iberdrola España sieht die Lieferung von 200 Gigawattstunden pro Jahr aus Photovoltaik- und Windkraftprojekten vor. BP will mit dem Ertrag von etwa 2.800 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr einen Teil des mittels Erdgas hergestellten Wasserstoffs ersetzen, der derzeit von der Raffinerie verwendet wird. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen.
„Projekte wie Castellón zeigen, dass es mit der Zusammenarbeit aller Akteure des Sektors und den entsprechenden Anreizen möglich ist, ein neues Industriemodell zu entwickeln, das auf der Wertschöpfungskette des grünen Wasserstoffs basiert“, sagt Mario Ruiz-Tagle, CEO von Iberdrola España. Träger des Vorhabens ist das Joint Venture Castellón Green Hydrogen S.L., an dem beide Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligt sind. Die Anlage wird mit 15 Millionen Euro aus dem spanischen Konjunkturprogramm (Plan de Reconstrucción, Transformation y Resilience) gefördert. Während des Baus könnten den Angaben zufolge bis zu 500 neue direkte Arbeitsplätze entstehen.
Weitere Kapazitäten vorgesehen
Parallel zu diesem 25-Megawatt-Projekt prüft BP Möglichkeiten zur Erhöhung der Kapazität in den kommenden Jahren. Bereits im März 2023 hatte der Ölkonzern verkündet, man wolle in seiner Raffinerie bis zum Jahr 2030 schrittweise Elektrolyseure mit zwei Gigawatt Leistung entwickeln. Die Investitionen wurden seinerzeit auf zwei Milliarden Euro prognostiziert. In späteren Phasen könnte der erzeugte grüne Wasserstoff auch in Schlüsselindustrien in der Region Valencia eingesetzt werden, etwa im Keramiksektor als Ersatz für Erdgas, in der chemischen Industrie sowie im Schwerlastverkehr.
Die Raffinerie von Castellón wurde 1967 in Betrieb genommen. Heute ist sie den Angaben zufolge „führender Kraftstofflieferant sowohl in der Region Valencia als auch auf den Balearen“. Im Rahmen einer Netto-Null-Strategie hat sich BP verpflichtet, die Aktivitäten in der Raffinerie vollständig zu dekarbonisieren.
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In der BP-Raffinerie in Castellón sollen Elektrolyseure bald grünen Wasserstoff herstellen. © BP plc