(Kassel / Deutschland) – Die Gascade Gastransport GmbH hat rund 400 Kilometer bestehender Erdgasleitungen auf den Transport von Wasserstoff umgestellt. Mit der initialen Befüllung der ersten Abschnitte im Rahmen des Programms „Flow – making hydrogen happen“ sei nunmehr eine Nord-Süd-Achse vom Ostseeraum bis nach Sachsen-Anhalt entstanden, die einen zentralen Teil des deutschen, künftig rund 9.000 Kilometer langen Wasserstoffkernnetzes bilde.

Die Umstellung bestehender Erdgasleitungen der OPAL-Trasse, die vor 15 Jahren verlegt wurde, begann im Frühjahr 2025. © Gascade Gastransport GmbH
Die Wasserstoffinfrastruktur sei für den Markt „ab sofort verfügbar“. Damit schaffe Gascade Planungssicherheit für den Wasserstoffhochlauf, sagt Geschäftsführer Ulrich Benterbusch: „Die Umstellung bestehender Erdgasleitungen mit einem Durchmesser von 1,4 Metern auf Wasserstoff ist eine technische Pionierleistung.“ Das Projekt sei „ein starkes Signal für die deutsche Wasserstoffwirtschaft und den Industriestandort Ostdeutschland“. Man schaffe damit die Voraussetzungen, „um Wasserstoff aus dem europäischen Ostseeraum, internationale Wasserstoffimporte über den Hafen Rostock sowie grünen Wasserstoff, der an der Ostseeküste – insbesondere am Standort Lubmin – produziert wird, aufnehmen zu können“, ergänzt Geschäftsführer Christoph von dem Bussche.
Anbindung an das Kernnetz bis 2029
Die Umstellung bestehender Erdgasleitungen der OPAL-Trasse, die vor 15 Jahren verlegt wurde, begann im Frühjahr 2025. In Lubmin wurden kleine Restmengen Erdgas, die technisch nicht umgepumpt werden konnten, offen abgefackelt. Der nun betriebsbereite Teil von „Flow“ sei der erste Schritt zu einer weiterführenden Kernnetzanbindung der Industriezentren in Süddeutschland bis zum Jahr 2029. Im Rahmen des Programms würden außerdem Leitungen nach Polen, Tschechien und auch in Richtung Bayern und Österreich umgestellt oder neu gebaut.
Das heute staatliche Unternehmen Gascade Gastransport GmbH ist eine Tochtergesellschaft der WIGA Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG, welche wiederum eine 100-prozentige Tochter der Securing Energy for Europe GmbH (SEFE) mit Sitz in Berlin ist. SEFE war einst als Gazprom Germania GmbH Teil des russischen Gazprom-Imperiums, das 2022 von der Bundesrepublik verstaatlicht wurde.
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Der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade hat 400 Kilometer Erdgasleitung auf Wasserstoff umgestellt. © Gascade Gastransport GmbH




