(Dublin / Irland) – Marokko will im nächsten Jahr mit der Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak beginnen. Nach Angaben des in Irland ansässigen Technologieunternehmens Fusion Fuel Green Plc habe der marokkanische Minister für Energie, Bergbau und Umwelt, Aziz Rabbah, in Rabat das Projekt „Hevo Ammoniak Marokko“ offiziell vorgestellt. Es werde von Fusion Fuel gemeinsam mit dem griechischen Baukonzern Consolidated Contractors Group S.A.L. (CCC) entwickelt, der als Generalunternehmer fungiere. Das niederländische Rohstoffhandelshaus Vitol übernehme den Vertrieb des grünen Ammoniaks. Die Investitionen liegen den Angaben zufolge bei mehr als 7,5 Milliarden Dirham (706 Millionen Euro).

Die Entwicklung der ersten Phase des Projekts soll nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2022 beginnen. Bei vollständiger Inbetriebnahme werde die Anlage ab 2026 jährlich 183.000 Tonnen grünes Ammoniak produzieren.

Fusion Fuel werde die Technologie liefern, um die 31.000 Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren, die jährlich für das Projekt benötigt werden. Der netzunabhängigen Solar-Wasserstoff-Generator, genannt „Hevo Solar“ ermögliche, in Regionen mit starker Sonneneinstrahlung emissionsfreien Wasserstoff „zu äußerst wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren“, so das Unternehmen.

Eckpfeiler von Marokkos Wasserstoffstrategie

„Marokko ist der größte Phosphatproduzent der Welt, aber da es nur über eine begrenzte heimische Ammoniakproduktion verfügt, war es bisher auf importiertes Ammoniak angewiesen, um Düngemittel zu produzieren, eine der Schlüsselindustrien Marokkos“, erklärt Minister Rabbah. Die Möglichkeit, die großen Solar- und Windressourcen des Landes zu nutzen, stelle „eine strategische Chance für Marokko dar, eine führende Rolle in der dekarbonisierten Weltwirtschaft zu spielen“. Das Projekt sei der Eckpfeiler der nationalen Wasserstoffstrategie und werde Marokko „als einen wichtigen Exporteur von Ammoniak auf den internationalen Märkten etablieren“.

Bereits im Mai dieses Jahres hatten Fusion Fuel und CCC eine Kooperationsvereinbarung getroffen, um im Nahen Osten grüne Wasserstoffanlagen zu entwickeln. Die Unternehmen planen den Bau von Demonstrationsanlagen in mehreren Ländern der Region, insbesondere in Oman, Kuwait und Katar.

Die Geschäftsfelder von Fusion Fuel umfassen den Verkauf von Elektrolyseur-Technologie an Kunden, die am Aufbau eigener grüner Wasserstoffkapazitäten interessiert sind, außerdem die Entwicklung von Wasserstoffanlagen, die von Fusion Fuel betrieben werden, sowie den Handel mit dem Gas.

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https://ir.fusion-fuel.eu/news-releases/news-release-details/fusion-fuel-announces-hevo-ammonia-morocco-project-aims-produce

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Solarkraftwerk „Noor I“ in Marokko / © IRENA