(Brisbane / Australien) – Die Fortescue Future Industries Pty Ltd (FFI) des Bergbaumagnaten Andrew Forest und der australische Projektentwickler Windlab Pty. Ltd. arbeiten in Australien gemeinsam an einem „Super Hub“: Im Nordwesten des Bundesstaates Queensland sollen den Angaben zufolge Wind- und Solarkraftwerke mit einer Leistung von mehr als zehn Gigawatt errichtet werden. Der Ertrag dient unter anderem der Produktion von grünem Wasserstoff.

Baubeginn 2025

Die erste Phase des Projekts befinde sich derzeit in der Detailplanung. Es umfasst den 800 Megawatt leistenden Windpark „Prairie“ mit rund 100 Turbinen sowie das 1.000-Megawatt-Projekt „Wongalee“. Der Antrag für den ersten Standort in der Nähe der ländlichen Gemeinde Prairie, etwa 300 Kilometer südwestlich der Küstenstadt Townsville, werde „in den kommenden Monaten“ bei den Behörden eingereicht. Es lägen bereits Grundstücksvereinbarungen zur Nutzung von Weideland vor. Vorbehaltlich der Genehmigungen werde der Bau voraussichtlich im Jahr 2025 beginnen, ab 2027 sollen die Anlagen Strom produzieren.

„Super Hub“ bietet „beträchtliche Chancen“

„Australiens natürliche Ressourcen, einschließlich Wind, Sonne und Landmasse, sind konkurrenzlos in Bezug auf ihr Potenzial für die Produktion von grüner Energie – insbesondere von grünem Wasserstoff“, sagte FFI-Geschäftsführer Marc Hutchinson. „Der „North Queensland Super Hub wird zum ersten Mal die Menge an erneuerbarer Energie bereitstellen, die wir für eine groß angelegte Produktion von grünem Wasserstoff direkt hier in Queensland benötigen.“ Die sich daraus ergebenden ökologischen und wirtschaftlichen Chancen seien „beträchtlich“, sowohl im Hinblick auf die Senkung der Emissionen und die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen als auch im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort.

Untersuchungen im Auftrag der Australischen Agentur für erneuerbare Energien (ARENA) ergaben ein Potenzial für Exporte grünen Wasserstoffs bis 2040 von über drei Millionen Tonnen pro Jahr. Allerdings hapere es bei dessen industriellen Produktion noch an Strom aus erneuerbaren Energien.

Mit dem Ertrag werde jedoch nicht nur Wasserstoff in einer von FFI bislang nicht dargelegten Größenordnung produziert. Sobald das Projekt in Betrieb sei, lasse sich jeder sechste Haushalt in Queensland mit erneuerbarem Strom versorgen. Der Anschluss der Anlagen an Übertragungsnetze schaffe Standortvorteile für die lokalen Gemeinden.

2-GW-Produktionsanlage für Elektrolyseure in Gladstone

Die Ankündigung des „Super Hub“ erfolgt vor dem Hintergrund der Investition von FFI in die Errichtung der weltgrößten Produktionsanlage für Elektrolyseure in Gladstone an der Ostküste des Kontinents, eine halbe Tagesreise von Praerie entfernt. Der erste Bauabschnitt des neuen Green Energy Manufacturing Centre (GEM) von Fortescue Future Industries wurde im Februar dieses Jahre mit einem obligatorischen Spatenstich eröffnet.

Spatenstich für das „H2-Hub“ in Gladstone, Queensland mit FFI-Chef Andrew Forrest (3.v.l.). © FFI

Die Investitionen für die erste Stufe belaufen sich auf 114 Millionen australische Dollar (74 Millionen Euro). Die Leistung der Elektrolyseure wird auf anfangs zwei Gigawatt beziffert, womit sich 200.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produzieren ließen. Eine Erweiterung sei mit steigender Nachfrage möglich. Die Fabrik für Elektrolyseure im Multi-Gigawatt-Maßstab ist ein 50:50-Joint-Venture zwischen FFI und der US-amerikanischen Plug Power Inc.

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Windpark von Windlab. © Windlab

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Spatenstich für das „H2-Hub“ in Gladstone, Queensland mit FFI-Chef Andrew Forrest (3.v.l.). © FFI

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