(Hamburg) – Der Flughafen Hamburg ist das erste deutsche Mitglied des internationalen Netzwerks „Hydrogen Hub at Airport“. Der Zusammenschluss soll den weiteren Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Luftfahrt fördern, entwickeln und erweitern.

Vertragsunterzeichnung zwischen Airport Hamburg und Airbus (v.l.): Karine Guenan (Leiterin ZEROe Ecosystem bei Airbus), Christian Kunsch (Geschäftsführer am Hamburg Airport), Nicole Dreyer-Langlet (Geschäftsführung Airbus Deutschland und verantwortlich für Forschung und Technologie), Michael Eggenschwiler (Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport). © Hamburg Airport

Das „Hydrogen Hub“ nach einem Konzept von Airbus umfasst Flughäfen, Fluggesellschaften und Energiesektoren in elf Ländern, darunter Frankreich, USA, Großbritannien, Singapur, Japan, Südkorea und Neuseeland. Der Luft- und Raumfahrtkonzern hatte seinen „ZEROe“ genannten Ansatz im Jahr 2020 vorgestellt. Das Konzept soll helfen, das Design und die Auslegung des weltweit ersten klimaneutralen, emissionsfreien Verkehrsflugzeugs mit Wasserstoffantrieb zu erforschen und bis 2035 in Dienst zu stellen.

Das ZEROe-Konzept sieht die Zusammenarbeit mit Flughäfen vor, um einen stufenweisen Ansatz zur Dekarbonisierung von Flughafeneinrichtungen, Bodenbetrieb und Verkehr unter Verwendung von Wasserstoff zu entwickeln. © Airbus SAS

„Die Expertise des Flughafens Hamburg im Bereich Wasserstoff wird eine unschätzbare Bereicherung auf unserer Reise zum ZEROe-Ökosystem sein“, sagte Karine Guénan, Leiterin von ZEROe Hydrogen Ecosystem. Die Zusammenarbeit in Hamburg umfasse auch das Industriegas- und Ingenieurunternehmen Linde.

Alle vier bislang entwickelten ZEROe-Konzeptflugzeuge werden mit Wasserstoff betrieben. Im Falle der Wasserstoffverbrennung werden Gasturbinen mit modifizierten Kraftstoffinjektoren und Kraftstoffsystemen auf ähnliche Weise mit Wasserstoff angetrieben, wie heutige Flugzeuge mit Verbrennungsmotoren. Eine zweite Methode umfasst die Erzeugung von Strom mit Brennstoffzellen, der wiederum Elektromotoren und Propeller antreibt.

Wasserstoff-Roadmap für Hamburg

Erst kürzlich hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit dem Flughafen Hamburg eine Roadmap zum Einsatz von Wasserstoff an Flughäfen entwickelt. Wolle man den Einsatz dieser neuen Technologie ermöglichen, „müssen wir sicherstellen, dass die Infrastruktur entwickelt und einsatzbereit ist, wenn die ersten Flugzeuge starten“, so Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport.

Die Roadmap zeige exemplarisch, wie dies funktionieren könne – vom zu erwartenden Wasserstoffbedarf, über die Versorgung und den aus heutiger Sicht erwartbaren Kosten bis hin zur Anpassung der Flughafen-Infrastruktur sowie operationelle Änderungen der Abläufe.

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Airbus will bis 2035 ein Verkehrsflugzeug mit Wasserstoffantrieb erforschen und in Dienst stellen. © Airbus SAS