(Zwickau / Deutschland) – Die FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen hat einen rund 9,3 Meter langen Lkw mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. Das Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 Tonnen sei serienreif und könne „in Kürze vorbestellt“ werden. Die Auslieferung starte 2025.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (links) mit FES-Geschäftsführer Christian Schwamberger bei der Vorstellung des neuen Brennstoffzellen-Lkw in Zwickau. © FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen
Je nach Kundenanforderung seien auch andere technische Konfigurationen sowohl hinsichtlich des Gesamtgewichts als auch der Aufbauten möglich. Die Bandbreite reiche von zwölf bis 26 Tonnen, die Zuladungsoptionen von 7,1 bis 13,5 Tonnen. Der elektrischer Dual-Motor-Antriebsstrang leistet nach Unternehmensangaben 280 Kilowatt (380 PS), ein „Boost“ ermögliche für etwa 30 Sekunden 308 Kilowatt (420 PS).
Das Tanksystem sei aufbauunabhängig und gestatte auch Sonderaufbauten. Der Wasserstofftank aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) fasst 33 Kilogramm bei 700 bar (350 bar optional), die Reichweite mit einer Füllung liege bei rund 500 Kilometern.
Ohne staatliche Zuschüsse
Die Entwicklung erfolgte „komplett aus Eigenmitteln ohne staatliche Förderung“, sagt FES-Geschäftsführer Christian Schwamberger. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende brauche es einen homogenen Mix alternativer Antriebsarten. „Wasserstoff ist gerade für den Güterverkehr eine echte Alternative zum Verbrennungsmotor.“
„Solche Projekte sind essenziell, um den Standort Sachsen als führend in der modernen Fahrzeugentwicklung zu positionieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, betont Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Vorstellung des Modells.
Die 1992 gegründete FES GmbH hat eigenen Angaben zufolge rund 850 Mitarbeiter und biete „Lösungen zur Gesamtfahrzeugentwicklung für nationale und internationale Automobilhersteller, für Zulieferer sowie für Bahn- und Luftfahrtindustrie“. Zu den Produkten zählten sowohl batterie- als auch brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge, darunter seit 2021 das laut FES „weltweit kleinste Brennstoffzellensystem“ für autonom fahrende Intralogistikfahrzeuge (FEScell), das bereits im BMW-Werk Leipzig eingesetzt werde.
FES hat Standorte in Wolfsburg, München und Ingolstadt und gehört zur 1968 gegründeten Volke-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Wolfsburg. Der Entwickler für die Automobil- und Automobilzulieferindustrie, für den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Flugzeugindustrie hat 3.400 Mitarbeiter.
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FES hat einen selbst entwickelten 18-Tonner mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. © FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen
