(Mérida / Spanien) – Die autonome Gemeinschaft Extremadura will im Jahr 2030 rund 20 Prozent des in Spanien produzierten grünen Wasserstoffs erzeugen. Dazu sollen in der Region Elektrolyseure mit einer Leistung von kumuliert drei Gigawatt installiert werden, erklärte am gestrigen Dienstag (17. Januar) Guillermo Fernández Vara, Präsident der Regionalregierung. Auf diese Weise werde man „zum Hauptstandort der Wasserstoffproduktion des Landes“, wie es im Übrigen bereits bei Photovoltaik der Fall sei. Die Zentralregierung in Madrid plant den Aufbau von Elektrolyseuren mit einer Leistung von insgesamt 16 Gigawatt im ganzen Land.

Kooperation mit Enagás

Um sein Vorhaben beschleunigen, unterzeichnete Fernández Vara eine Kooperationsvereinbarung mit dem Präsidenten des Gasnetzbetreibers Enagás, Arturo Gonzalez Aizpiri, zur Entwicklung von Transport, Lagerung und Speicherinfrastrukturen für erneuerbaren Wasserstoff und seiner Derivate in Extremadura. Die Region habe das Potenzial, zur „großen Wasserstoffdrehscheibe“ in unserem Land zu werden, betonte Aizpiri.

Die Region Extremadura an der Grenze zu Portugal. © Wikimedia

Der Investitionsbedarf liege den Angaben zufolge bei etwa zehn Milliarden Euro, womit rund 2.500 direkte Arbeitsplätze und weitere 20.000 Arbeitsplätze während des Baus der Anlagen geschaffen würden. Insgesamt seien Wasserstoffpipelines in einer Größenordnung von etwa 420 Kilometer erforderlich. Damit befänden sich letztlich 13,8 Prozent des gesamten nationalen Netzes für grünen Wasserstoff in Extremadura.

Ausbildung von Fachkräften

Nach Angaben des Regierungschefs seien die Vorbereitungen bereits im Gange. Gemeinsam mit Enagás und der EOI (Escuela de Organizacion Industrial) in Madrid, die zum spanischen Ministerium für Industrie, Energie und Tourismus gehört, werde im „Laufe dieses Jahres“ in Extremadura ein Ausbildungsprogramm mit Schwerpunkt „erneuerbare Gase“ entwickelt, um bei Bedarf auf Fachkräfte zurückgreifen zu können.

Nach Enagás-Angaben hat die Regionalregierung von Extremadura jüngst ein Dekret verabschiedet, worin die Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Region zu einem „Thema von allgemeinem Interesse“ erklärt wird.

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Audio- und Videomittschnitt der Pressekonferenz.

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Der Präsident der Regionalregierung von Extremadura, Guillermo Fernández Vara (links), und der Vorstandsvorsitzende von Enagás, Arturo Gonzalo, stellen ihre Pläne zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet grünen Wasserstoffs auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor. © Regionalregierung Extremadura