(Herning / Dänemark) – Das dänische Unternehmen Everfuel A/S plant den Bau eines neuen Wasserstoffzentrums in Holstebro in Jütland, etwa eine halbe Autostunde von der Firmenzentrale in Herning entfernt. Man untersuche gemeinsam mit der Stadtverwaltung die Potenziale für den Einsatz von grünem Wasserstoff in industriellen Prozessen und in der Mobilität, so das mit Wasserstoffproduktion, Verteilung und Betankung befasste Unternehmen.

Wasserstoffnutzung in der Kommune

Das Vorhaben wird in mehreren Phasen entwickelt. Damit werde die Gemeinde ihre CO2-Emissionen erheblich verringern und Wasserstoff für einen großen Teil ihrer Aktivitäten nutzen, sagt Jacob Krogsgaard, CEO von Everfuel. Holstebro stehe in Dänemark an zweiter Stelle bei der Verwendung von Onshore-Wind- und Solarenergie.

In der ersten Phase erforschen Gemeinde und Industrie die Produktion von E-Methan und die Verwendung von Wasserstoff in bestehenden Erdgasleitungen. In Phase zwei will Everfuel einen 100 Megawatt leistenden Elektrolyseur, ein Wasserstoffterminal, ein Verteilungszentrum und eine Wasserstofftankstelle für schwere Nutzfahrzeuge und Pkw errichten. Die Umsetzung hänge unter anderem von der Errichtung von Anlagen für erneuerbare Energien in der Nähe der PtX-Anlage und einer stabilen Stromversorgung ab.

Der grüne Wasserstoff ersetze dann fossile Brennstoffe wie Erdgas „in ausgewählten industriellen Prozessen“. Die überschüssige Wärme aus der Wasserstoffproduktion solle an den lokalen Fernwärmebetreiber MEC (Maabjerg Energy Center) weitergereicht werden. Dadurch werde der PtX-Prozess effizienter. „Wir prüfen auch andere Synergien, zum Beispiel durch die Zugabe von Wasserstoff zu einer Biogasanlage, was die Produktion steigern könnte“, sagt MEC-Vorstand Pernille Bloch. Dies könne „eine der Lösungen für Europa sein, um vom russischen Gas unabhängig zu werden“.

Baubeginn 2025

Ein wichtiger Abnehmer des grünen Wasserstoffs sei die schwedisch-dänische Molkereigenossenschaft Arla Foods. Das Unternehmen wolle Erdgas in seinen Prozessen durch Wasserstoff ersetzen und dadurch seine CO2-Emissionen erheblich senken. Ziel sei eine Reduktion um 63 Prozent bis 2030, erklärte David Boulanger, Executive Vice President bei Arla Foods.

Der Standort für die Elektrolyse ist nach Angaben von Everfuel bereits gesichert. Der Bau solle 2025 beginnen.

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Rendering des geplanten Standortes in Holstebro. © Everfuel A/S

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