(Frederica/Dänemark) – Die dänische Everfuel A/S will im Rahmen ihres Vorhabens „HySynergy Phase II“ einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 300 Megawatt installieren. Standort ist unmittelbar neben einer Raffinerie von Shell im dänischen Fredericia. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.

Die HySynergy Phase II beinhaltet den Angaben zufolge ein „signifikantes Scale-up in der Produktion von grünem Wasserstoff“. Etwa 20 Prozent seien zur direkten Nutzung für die emissionsfreie Mobilität bestimmt und 80 Prozent für die Kraftstoffraffination. Die neue Anlage kann außerdem Sauerstoff für die Kohlenstoffabscheidung durch ein Oxyfuel-Verfahren bereitstellen und die Emissionen der Raffinerie in Fredericia um 25 Prozent reduzieren.

Investitionsentscheidung bis Ende 2022

Everfuel hat eine Projektförderung im Rahmen des Programms Important Projects of Common European Interest (IPCEI) für die Entwicklung von Wasserstoff-Großprojekten beantragt. Ziel sei es, die HySynergy Phase II bis Ende 2022 zu einer endgültigen Investitionsentscheidung zu bringen. Die Kosten belaufen sich auf bis zu 1,9 Milliarden Kronen (250 Millionen Euro).

Das Unternehmen entwickelt derzeit als „HySynergy Phase I“ ebenfalls neben der Fredericia-Raffinerie einen 20-Megawatt-Elektrolyseur. Im Januar hatte der norwegische Hersteller von Elektrolyseuren NEL ASA dazu den Vertragsabschluss mit Everfuel verkündet. Den seinerzeitigen Angaben zufolge wird Everfuel Eigentümer und Betreiber, Shell ist Hauptabnehmer des Wasserstoffs (wir berichteten).

Die endgültige behördliche Genehmigung wird vor dem Sommer 2021 erwartet, wobei der Baubeginn für das dritte Quartal geplant ist. Die HySynergy Phase I und II sind Teil des angekündigten Plans von Everfuel, 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung der grünen Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa zu investieren und bis 2030 einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro daraus zu erzielen.

15 Tankstellen in Schweden

Erst zwei Wochen zuvor hatte Everfuel seine Absichten vorgestellt, wonach das Unternehmen bis Ende 2023 bis zu 15 Wasserstofftankstellen in Schweden errichten will. Das Netzwerk werde sowohl selbst entwickelte Standorte als auch Tankstellen der „Nordic Hydrogen Corridor“-Initiative umfassen, die in Zusammenarbeit mit Statkraft, Toyota, Hyundai und Hydrogen Sweden entwickelt wurde. Die Gruppe, die den Aufbau von bis zu acht Tankstellen nebst Infrastruktur zur Wasserstoffproduktion und -verteilung zum Ziel hat, wird durch den „Connecting Europe“-Fonds (CEF) der EU mitfinanziert. Die Planung und Standortauswahl erfolge in enger Zusammenarbeit mit Kunden aus dem Transportsektor, Behörden sowie unter Berücksichtigung öffentlicher Förderprogrammen.

Das skandinavische H2-Tankstellennetz werde zunächst den Bereich Norwegen südlich von Trondheim, Schweden südlich von Stockholm sowie Dänemark abdecken. Das Netzwerk unterstütze zudem die STRING-Initiative zum Aufbau eines Wasserstoffkorridors mit Tankstellen von Hamburg bis Oslo. STRING besteht aus 13 Akteuren in acht Regionen und fünf Großstädten in Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen.

Everfuel ist an der Euronext in Oslo notiert und bietet Komplettlösungen für die Wasserstoffversorgung und -betankung. Hauptsitz ist in Herning, Dänemark. Die Aktivitäten umfassen Norwegen, Dänemark, Schweden, die Niederlande, Deutschland und Belgien.

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Foto
Everfuel startet „HySynergy Phase II“ / © Everfuel A/S