(Brüssel / Belgien) – Die Europäische Kommission hat die dritte Auktion der Wasserstoffbank eröffnet. Das Gesamtbudget beträgt 1,3 Milliarden Euro. Die Mittel sollen die Produktion erneuerbarer Kraftstoffe nicht-biologischen Ursprungs (RFNBO) unterstützen, darunter auch Wasserstoffproduzenten mit maritimen oder luftfahrtbezogenen Abnehmern. Die im Rahmen der Auktion ausgewählten Projekte erhalten Unterstützung in Form einer festen Prämie bei verifizierter und zertifizierter Wasserstoffproduktion für einen maximalen Zeitraum von zehn Jahren. Die Gebote werden nach Euro pro Kilogramm produziertem Wasserstoff bewertet.

Weitere 1,3 Milliarden für deutsche Projekte

Darüber hinaus können die Mitgliedstaaten erneut über das „Auctions-as-a-Service“-Programm nationale Mittel zur Unterstützung von Projekten bereitstellen, welche die Bewertungskriterien bestanden haben, aber aufgrund begrenzter Finanzen nicht ausgewählt wurden. Deutschland und Spanien haben ihre Teilnahme bereits bestätigt.

Demnach stellt die Bundesregierung zusätzlich 1,3 Milliarden Euro bereit. Ziel sei dabei, an das deutsche Kernnetz angeschlossene Abnehmer möglichst effizient mit erneubarem Wasserstoff versorgen zu können, heißt es im Bundeswirtschaftsministerium. Zudem sollten „Anreize für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffpipeline-Infrastruktur geschaffen werden, die andernfalls nicht oder erst deutlich später realisiert werden könnte und über die künftig auch marktgetrieben Wasserstoff importiert“ werde. Im Rahmen des deutschen „Auctions-as-a-Service”-Fensters der Auktion müsse der erneuerbare Wasserstoff in die Pipeline „Danish Hydrogen Backbone 1“ eingespeist und an Abnehmer geliefert werden, die an das deutsche Kernnetz angeschlossen sind.

Spanien stellt laut EU-Kommission diesmal insgesamt 465 Millionen Euro zur Verfügung, davon 415 Millionen Euro für Wasserstoffprojekte. Über etwaige weitere nationale Sondermittel aus anderen Ländern ist noch nichts bekannt. Bereits bei den vergangenen beiden Auktionen nutzten Deutschland, Spanien, Litauen und Österreich diese Möglichkeit.

1,7 Milliarden Euro für Wasserstoffförderung

Bei der ersten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank hatte die EU-Kommission im Jahr 2024 rund 720 Millionen Euro für sieben Vorhaben für erneuerbaren Wasserstoff bewilligt. Die zweite Auktion war 4-fach überzeichnet. Von 61 eingereichten Geboten für Projekte in elf Ländern wurden Im Mai dieses Jahres 15 Projekte aus fünf Ländern verkündet, die kumuliert 992 Millionen Euro erhalten; hinzu kommen jeweils die Ländermittel. Insgesamt hat der Innovationsfonds bislang kumuliert über 15,8 Milliarden Euro an Unterstützung für mehr als 275 Projekte durch seine bisherigen Ausschreibungen mit unterschiedlichen Programmen vergeben.

Zusätzlich Förderung für emmissionsfreie Technologie

Gleichzeitig mit der Wasserstoffauktion hat die Kommission zwei weitere Fördermöglichkeiten im Rahmen des Innovationsfonds bekannt gegeben: Der „Net-Zero Technologies“-Aufruf (NZT) hat ein Budget von 2,9 Milliarden Euro und umfasst Projekte, die sich auf die Herstellung von Komponenten für erneuerbare Energien, Energiespeicherung, Wärmepumpen und Wasserstoffproduktion sowie Elektrofahrzeugbatterien konzentrieren.

Bei der ersten Auktion zur Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme werden Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro zur Unterstützung der elektrifizierten und direkten Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien vergeben. Die Gelder sollen an Projekte gehen, welche die kosteneffizienteste CO2-Reduktion liefern können.

Wasserstoffauktion endet im Februar

Für die Wasserstoffauktion können Bieter bis zum 19. Februar 2026 ihre Vorschläge einreichen. Die Wärmeauktion läuft ebenfalls bis zum 19. Februar. Der NTZ-Aufruf endet am 26. April 2026. Von erfolgreichen Bietern wird erwartet, dass sie innerhalb von neun Monaten nach Abschluss des Aufrufs Zuschussvereinbarungen unterzeichnen.

Informationen und Unterlagen sind im „Funding & Tenders“-Portal verfügbar. Am 10. Dezember 2025 gibt es ab 14.30 Uhr einen Informationstag zur dritten Wasserstoffauktion, der auch im Live-Stream verfügbar ist. Info und Anmeldung bis 9. Dezember, 17.00 Uhr, auf der Website der EU.

Foto
Die Europäische Wasserstoffbank ruft die dritte Auktion aus. © EU-Kommission / Christophe Licoppe