(Stuttgart / Deutschland) – Das deutsch-französische Wasserstoffprojekt der Netzbetreiber Terranets BW GmbH, Badenova Netze GmbH und NaTran SA erhält von der EU-Kommission Mittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Damit sollen Im Rahmen des Förderprogramms „Connecting Europe Facility for Energy“ (CEF) die Planungsarbeiten für „RHYn“ (Rhine HYdrogen Network, Frankreich) sowie „RHYn Interco“ (Interconnection, Deutschland) gefördert werden.

RHYn Interco wird den Raum Freiburg in Baden-Württemberg mit der Wasserstofferzeugung in Frankreich verbinden. © Terranets BW GmbH
Die Unternehmen wollen bei Freiburg Baden-Württemberg mit der Region Grand Est in Frankreich verbindet. Ab 2029 erhielten Verbraucher den Angaben zufolge am Oberrhein Zugang zu einem Netz, das zu 100 Prozent Wasserstoff transportieren werde. RHYn Interco ist Teil des bundesweiten Wasserstoffkernnetzes, das bis 2032 Erzeugungs- und Importschwerpunkte mit einem rund 9.000 Kilometer umfassenden Netz verbinden soll.
Bei dem jetzt geförderten Abschnitt werde eine neue rund 15 Kilometer lange Wasserstoffleitung von Terranets BW den Rhein zwischen dem Raum Fessenheim auf französischer Seite und dem Raum Bad Krozingen auf deutscher Seite queren. Diese werde an eine bestehende rund 20 Kilometer lange Gasleitung von Terranets BW angeschlossen, die bis nach March-Buchheim führt, und auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werde. Die Anbindung der Kunden erfolgt über die Badenova Netze GmbH im Raum Freiburg. Durch die Umstellung eines weiteren 60 Kilometer langen Abschnitts könne das Wasserstoffnetz dann ab 2035 von Freiburg bis nach Offenburg erweitert werden.
„Für eine zuverlässige Versorgung mit Wasserstoff braucht Deutschland diversifizierte Importrouten“, sagt Stephanie Seybold, Leiterin des Projekts RHYn Interco bei Terranets BW. Das Vorhaben schaffe für Baden-Württemberg „eine leistungsfähige Anbindung nach Frankreich und kann dort erzeugten und später über den Südwesteuropäischen Korridor importierten Wasserstoff transportieren“.
Süddeutsche Erdgasleitung genehmigt
Bereits im März hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe den Bau und Betrieb eines 62 Kilometer langen Abschnitts der „Süddeutschen Erdgasleitung“ (SEL) von Mannheim bis etwa Heilbronn genehmigt. Damit lägen nunmehr für die gesamte SEL von der hessischen Landesgrenze bis nach Bayern gültige Planfeststellungsbeschlüsse für den Trassenverlauf vor, sagt Katrin Flinspach, Geschäftsführerin von Terranets BW.
Dereinst sollen auf einer Länge von insgesamt rund 250 Kilometern zunächst Erdgas und dann Wasserstoff durch Baden-Württemberg transportiert werden. Ein erster 24 Kilometer langer Abschnitt von Heilbronn bis in den Landkreis Ludwigsburg transportiere bereits seit Dezember 2024 Erdgas. Bis Ende 2027 sollen weitere rund 150 Kilometer der SEL in der Region Rhein-Neckar und im Großraum Stuttgart fertiggestellt sein. Ab Anfang der 2030er Jahre werde die Leitung „als zentrale Versorgungsader Wasserstoff nach Baden-Württemberg transportieren“.
Grafik oben
Terranets BW GmbH betreibt ein rund 3.000 Kilometer umfassendes Gasnetz. Im Rahmen seiner Initiative „Wasserstoff für Baden-Württemberg“ arbeitet das Unternehmen an der Anbindung des Bundeslandes an die deutsche und europäische Wasserstoffinfrastruktur nebst Erzeugung und Transport. © Terranets BW GmbH