(Saerbeck) – Die Enapter AG hat Baufortschritte erzielt sowie Details zur neuen Produktionsstätte für Elektrolyseure im nordrhein-westfälischen Saerbeck, 30 Kilometer nördlich von Münster, veröffentlicht. Der Enapter Campus entsteht auf einem 82.000 Quadratmeter großen Gelände mit Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Verwaltung. Der Spatenstich erfolgte, wie berichtet, im September letzten Jahres.

Verzicht auf graue Energie

Das Unternehmen will den gesamten Campus mit erneuerbarer Energie betreiben, die entweder vor Ort produziert oder aus dem nahegelegenen Bioenergiepark Saerbeck bezogen wird. Man wolle, so heißt es in einer Mitteilung, „gänzlich ohne graue Energie auskommen“. Rund 60 Prozent des Strombedarfs für die Elektrolyseur-Produktion soll eine etwa 2,3 Megawatt leistende Photovoltaikanlage auf den Dächern der Gebäude decken. Deren Jahresertrag wird auf 2.100 Megawattstunden prognostiziert. An den Details werde noch gearbeitet, erklärte ein Sprecher des Unternehmens auf redaktionelle Nachfrage.

Darüber hinaus werde Enapter eine direkte Anbindung zum Bioenergiepark Saerbeck nutzen, der im Rahmen einer Bürgerinitiative gegründet wurde. Der Ertrag der Windräder, Solaranlagen und einer Biogasanlage liege doppelt so hoch wie die Gemeinde Saerbeck selbst benötigt.

Die bislang ungenutzte Abwärme der Biogasanlage soll die Warmwasser-Aufbereitung und die Beheizung der Gebäude auf dem Enapter Campus unterstützen. Darüber hinaus würden Elektrolyseure grünen Wasserstoff für ein Blockheizkraftwerk erzeugen. Der damit erzeugte Strom könne Wärmepumpen betreiben oder die Notstromversorgung sicherstellen.

Der Produktionsstart ist wie angekündigt weiterhin für Ende 2022 geplant. Nach dem vollständigen Hochfahren der Anlagen beträgt die Produktionskapazität mehr als 10.000 Geräte pro Monat.

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Enapter-Baustelle in Saerbeck Mitte Januar. © Enapter AG