(Brüssel / Belgien) – Elf europäische Speichersystembetreiber (SSO) haben die Initiative „H2eart for Europe“ gegründet. Ziel sei es, „die Dekarbonisierung des europäischen Energiesystems zu beschleunigen“. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šefčovič, begrüßte das Vorhaben: Die Zusammenarbeit rund um die unterirdische Wasserstoffspeicherung sei „der Schlüssel zur Dekarbonisierung und Sicherung der europäischen Zukunft“.

Infrastruktur bereitstellen

Der Schwerpunkt der Initiative liege auf der Bereitstellung der erforderlichen Speicherinfrastruktur, um RePowerEU und andere Klimaziele bis 2030 und darüber hinaus zu erreichen. „Angesichts der Herausforderung des Klimawandels“ erhöhten viele EU-Mitgliedstaaten schrittweise die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen. Zur Aufrechterhaltung einer stabilen Energieversorgung seien saubere Speichermöglichkeiten, die die notwendige Flexibilität böten, unabdingbar. „Wasserstoff ist ein wichtiger Flexibilitätsvektor, insbesondere im Zusammenhang mit der langfristigen Energiespeicherung, die zur Überbrückung saisonaler Verbrauchsunterschiede erforderlich ist“, erklärten die Unternehmen.

Elf Speicherbetreiber gründen in Brüssel „H2eart for Europe“ (v.l.): Georg Dorfleitner (RAG Energy Storage GmbH), Dominique Mockly (Terega), Martin Bartošovič (Nafta), Michael Kohl (RWE Gas Storage West GmbH), Maroš Šefčovič (EVP Commission), Charlotte Roule (Storengy), Ákos Kriston (HGS), Susanne Schmidt (VNG Gasspeicher), Pieter van Artsen (Gasunie), Doug Waters (Uniper), Michael Schmöltzer (Uniper), Harald Grabner (OMV), Gaetano Mazzitelli (Snam) © H2eart for Europe

Derzeit klaffe eine erhebliche Lücke von 36 Terawattstunden (TWh) zwischen dem ermittelten Flexibilitätsbedarf und der derzeit geplanten Projektpipeline für 2030. Um diese Lücke zu schließen, seien Investitionen in Höhe von 18 bis 36 Milliarden Euro notwendig. Daher sei auch die Beschleunigung von bereits geplanten Wasserstoffspeicherprojekten erforderlich, um den prognostizierten Bedarf bis 2030 und 2050 zu decken.

Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission: „Wasserstoffspeicherung ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung.“ © H2eart for Europe

Die Lobbyorganisation verpflichte sich, „die EU-Mitglieder und die Regulierungsbehörden bei der Formulierung geeigneter politischer Maßnahmen zu unterstützen, die die unterirdische Wasserstoffspeicherung als grundlegendes Element für die Verwirklichung eines dekarbonisierten Energieökosystems anerkennen“, heißt es. Die Maßnahmen könnten demnach in eine „spezielle EU-Strategie für die Wasserstoffspeicherung“ münden. Dazu gehörten gestraffte Genehmigungsverfahren, konkrete Zielvorgaben und Bestimmungen für eine umfassende Netzplanung, die auch die mögliche Umnutzung bestehender Infrastrukturen berücksichtige.

Zu den elf Gründungsmitgliedern gehören RAG Energy Storage GmbH (Österreich), Terega SA (Frankreich), Nafta AS (Slowakei), RWE Gas Storage West GmbH (Deutschland), Storengy Deutschland GmbH, HGS (Ungarn), VNG Gasspeicher GmbH (Deutschland), Gasunie NV (Niederlande), Uniper SE (Deutschland), OMV AG (Österreich) und Snam S.p.A. (Italien).

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Erdgasspeicher Puchkirchen/Haag der österreichischen RAG Energy Storage GmbH. © RAG / Karin Lohberger Photography