(Sydney / Australien) – Die australische Edify Energy Pty Ltd. hat vom Stadtrat in Townsville, Australien, die Genehmigung für den Bau und den Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mit einer Leistung von einem Gigawatt erhalten. Außerdem genehmigte das Gremium die Installation der Photovoltaikanlage „Majors Creek“ nebst Batteriespeicher im Lansdown Eco-Industrial Precinct, einem Industriegebiet, in dem Firmen mit umweltverträglicher und nachhaltiger Fertigung, Technologie und Verarbeitung angesiedelt sind und werden.
In der ersten Phase des Projekts wird eine zehn Megawatt leistende Elektrolyse-Pilotanlage gebaut und schrittweise erweitert. „Wir freuen uns sehr, eine führende Rolle bei der Errichtung des Lansdown Eco-Industrial Precinct zu spielen“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Edify Energy, John Cole. Die bestehende Schienen- und Straßeninfrastruktur, die Lansdown mit dem Hafen von Townsville verbindet, mache den Bezirk zu einem „ausgezeichneten Standort“, um eine Exportindustrie für grünen Wasserstoff aufzubauen und dessen wachsenden Bedarf „im Inland und weltweit zu decken“. 
Die „Majors Creek“-Solarfarm hat eine Leistung von 200 Megawatt und wird bei Woodstock entwickelt, etwa 30 Autominuten südlich von Townsville. Der Ertrag liegt bei prognostizierten 532 Gigawattstunden pro Jahr.
Die Bürgermeisterin der Stadt Townsville, Jenny Hill, sagte, dass das Lansdown Eco-Industrial Precinct das Potenzial habe, die Wirtschaft von Townsville und den Norden von Queensland „über Jahrzehnte hinweg erheblich zu fördern“. Die Edify-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff sei eine der ersten in dem Bundesstaat, die eine Planungsgenehmigung erhalten habe. Details zu Technik, Finanzen und Zeitplan wurden nicht genannt.
Noch zwei weitere Unternehmen haben nach Angaben des Stadtrates bereits beschlossen, sich im Lansdown Eco-Industrial-Gebiet niederzulassen. So plant Queensland Pacific Minerals die Herstellung von Nickel- und Kobaltsulfat in Batteriequalität, während Imperium3 Townsville (iM3TSV) eine Produktionsanlage für Lithium-Ionen-Batteriezellen mit einer Kapazität von 18 Gigawattstunden entwickeln will.
Im Dezember hatte Edify Energy Queensland Pacific Minerals bereits begrüßt: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem QPM-Team, um die Anlage mit sauberem Ökostrom aus dem Majors Creek Solarkraftwerk zu versorgen“, verkündete die Firma seinerzeit.
Wird Townsville zur Drehscheibe für Wasserstoff?
Im Sommer vergangenen Jahres hatte bereits die Sun Metals Zinc Refinery erklärt, sie wolle in Townsville eine Wasserstoffproduktion auf Basis erneuerbarer Energien aufbauen. Sun Metals Corp, eine Tochtergesellschaft des weltweit größten Zink-, Blei- und Silberproduzenten Korea Zinc Company Ltd., habe dafür einen Zuschuss in Höhe von fünf Millionen australische Dollar (3,1 Millionen Euro) aus dem 15 Millionen Dollar schweren Hydrogen Industry Development Fund (HIDF) erhalten.
Die Elektrolyse werde neben der im Mai 2018 in Betrieb genommenen „Sun Metals Solar Farm“ errichtet, die etwa 15 Kilometer südlich von Townsville steht. Die installierte Solarleistung beträgt 125 Megawatt. Der Ertrag soll 30 Prozent des Energiebedarfs der Wasserstoffherstellung decken und die Produktionskosten erheblich senken.
Im Juli dieses Jahres hatte der US-Autobauer Hyzon Motors Inc. verkündet er werde fünf wasserstoffbetriebene 154 Tonnen schwere „Road Trains“ an Ark Energy Corporation ausliefern, ebenfalls eine Tochter von Korea Zinc. Abnehmerin ist wiederum die Ark-Tochter Townsville Logistics.
Queensland hatte im Mai vergangenen Jahres eine Wasserstoffstrategie veröffentlicht und ein Förderprogramm aufgelegt (Hydrogen Industry Strategy 2019-2024). Dieses konzentriert sich auf die Unterstützung von Innovation, Erleichterung von Investitionen des privaten Sektors sowie die Entwicklung von neuen Technologien. Ein Fonds zur Entwicklung der Wasserstoffindustrie in Queensland umfasst 15 Millionen australische Dollar (9,1 Millionen Euro). 23 Unternehmen hatten Projektvorschläge eingereicht.
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Edify investiert in Townsville in die Wasserstoffproduktion. © Edify
Karte
„Majors Creek“ liegt eine halbe Autostunde südlich von Townsville. © Edify
