(Bochum / Wilhelmshaven) – Der Mineralölkonzern BP Europe SE prüft den Bau eines neuen Knotenpunkts für Wasserstoff in Wilhelmshaven. Im Rahmen des Projekts würde der Konzern einen Ammoniak-Cracker bauen, der ab 2028 jährlich bis zu 130.000 Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoff aus grünem Ammoniak bereitstellen könnte.

Das Ammoniak solle von internationalen grünen Wasserstoffprojekten von BP nach Wilhelmshaven geliefert werden. „Bei entsprechender Marktentwicklung für neue Kraftstoffe wäre es möglich, das Projekt auszubauen“, so das Unternehmen.

Anlandung am NWO-Terminal

Das Vorhaben soll auf der bestehenden Infrastruktur des NWO-Terminals in Wilhelmshaven aufbauen, an dem BP beteiligt ist. Mit seinem Tiefwasserhafen und seinem Pipelinesystem sei es eines der wichtigsten Energieterminals des Landes. „Die Entwicklung dieses Projekts würde unseren deutschen Kunden zu größerer Unabhängigkeit bei einer Reihe von kohlenstoffarmen Energieprodukten verhelfen“, sagt Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE.

Das Unternehmen schlägt zudem vor, bestehende ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipeline-Infrastruktur für den Wasserstofftransport umzurüsten. Der kohlenstoffarme Wasserstoff könnte dann zu Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren geliefert werden.

Derzeit baue BP eine Reihe von Wasserstoff- und Ammoniakexportstandorten im Nahen Osten, in Afrika und in Australien auf, sagt Felipe Arbelaez, Senior Vice President Wasserstoff und CCS. „Diese könnten in den kommenden Jahren einen Teil der europäischen Nachfrage decken.“

Das geplante Projekt folgt auf die Projekte Get H2 Nukleus und Lingen Green Hydrogen. Gemeinsam sollen sie energieintensive Branchen wie die Chemie- und Stahlindustrie dabei unterstützen, die CO2-Emissionen in ihren Produktionsverfahren zu reduzieren.

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NWO-Schiffsanleger: BP will prüfen, in Wilhelmshaven Wasserstoff aus Ammoniak herzustellen. © Port of Wilhelmshaven