(New York / USA) – Die Kosten für Wind-, Solar- und Batterietechnologien werden 2025 voraussichtlich weiter um zwei bis elf Prozent sinken und damit den Rekord des letzten Jahres brechen. Neue Wind- und Solarparks unterböten „bereits in fast allen Märkten weltweit“ die Produktionskosten neuer Kohle- und Gaskraftwerke. Dies geht aus einem Bericht des Beratungsunternehmens BloombergNEF (BNEF) hervor.

Chinas Überkapazitäten im Bereich der sauberen Technologien führen laut BNEF „zu einem zunehmenden Protektionismus in Form von Einfuhrzöllen, um die eigenen Energiemärkte der Länder vor Billigimporten zu schützen. © Zoll Hamburg

Unterdessen hätten Chinas Überkapazitäten im Bereich der sauberen Technologien „zu einem zunehmenden Protektionismus in Form von Einfuhrzöllen geführt, mit denen die Länder verhindern wollten, dass ihre eigenen Energiemärkte durch Billigimporte in Mitleidenschaft gezogen werden“. Handelshemmnisse könnten den Kostenrückgang vorübergehend aufhalten. BNEF rechnet dennoch damit, dass die Stromgestehungskosten für saubere Technologien bis 2035 um 22 bis 49 Prozent fallen.

Kosten für Batterieprojekte sinken

Die Stromgestehungskosten für Batteriespeicherprojekte sanken der Analyse zufolge 2024 um ein Drittel auf 104 Dollar pro Megawattstunde (MWh). Eine Angebotsschwemme habe aufgrund des geringeren Absatzes von Elektrofahrzeugen zu niedrigeren Preisen für Batteriepakete geführt. Die Kosten würden 2025 weiterhin sinken, laut Prognose auf etwas mehr als 100 Dollar pro Megawattstunde.

Die Stromgestehungskosten bei Windkraft und PV sinken weiter, Kohle und Gas können kaum mithalten. Foto: Im Energiepark der Gemeinde Wunsiedel (Bayern) gibt es PV und Windkraftanlagen sowie einen Elektrolyseur von Siemens mit einer Leistung von 8,75 Megawatt für die Produktion von grünem Wasserstoff. © Siemens AG

Gleichzeitig seien die Kosten für einen „typischen Solarpark“ ohne Nachführsystem im vergangenen Jahr weltweit um 21 Prozent gesunken. Die Module würden zu oder unter den Produktionskosten verkauft, und es gebe „keine Anzeichen dafür, dass die Überkapazitäten in der Solarlieferkette bis 2025 abgebaut“ würden. „Neue Solaranlagen sind selbst ohne Subventionen in Reichweite neuer US-Gaskraftwerke“, so der Analyst und Autor des Berichts Amar Vasdev. „Das ist bemerkenswert, denn die US-Gaspreise betragen nur ein Viertel der in Europa und Asien üblichen Gaspreise.“

Chinas „Fülle an Produktionskapazitäten für saubere Technologien“ sei eine der Hauptursachen für den Kostenrückgang im vergangenen Jahr gewesen und hätten „einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Projekten im In- und Ausland“ gehabt. Im Durchschnitt könne das Land eine Megawattstunde Strom mit den wichtigsten Stromerzeugungstechnologien elf bis 64 Prozent billiger produzieren als andere Märkte.

So koste beispielsweise eine Megawattstunde Strom aus Onshore-Windturbinen rund 24 Prozent weniger als die weltweite Benchmark von 38 Dollar. Während die Preise für Windturbinen in China sanken, seien sie in anderen Ländern seit 2020 gestiegen. Laut BNEF würden die Komponentenkosten im Jahr 2025 wieder sinken, doch hielten „die Hersteller die Preise hoch, um ihre Gewinnspannen zu verbessern“.

Kostensenkungen kann niemand aufhalten

„China exportiert grüne Energietechnik so billig, dass der Rest der Welt darüber nachdenkt, Barrieren zu errichten, um seine eigene Industrie zu schützen“, sagte Matthias Kimmel, Leiter des Bereichs Energy Economics bei BNEF: „Aber der allgemeine Trend der Kostensenkungen ist so stark, dass niemand ihn aufhalten kann – nicht einmal Präsident Trump.“

Die BNEF-Studie „Levelized Cost of Electricity“ (Stromgestehungskosten) deckt 29 Technologien in über 50 Ländern ab.

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BNEF-Analyst Amar Vasdev: „Neue Solaranlagen sind selbst ohne Subventionen in Reichweite neuer US-Gaskraftwerke.“ Foto: PV-Kraftwerk in Gonghe, Provinz Qinghai, China mit einer installierten Leistung von 2,2 Gigawatt. Es wurden sieben Millionen Module verbaut mit Invertern von Huawei. Der Strom wird in die 1.500 Kilometer entfernte Provinz Henan transportiert. © Huawei Technologie