(Berlin / Deutschland) – In der Lausitz (Brandenburg) soll eine Produktionsanlage für Kerosin aus erneuerbaren Energien entstehen. Geplant ist die Errichtung einer Power-to-Liquid-Demonstrationsanlage (PtL), um Treibstoff aus grünem Wasserstoff und nachhaltigem Kohlenstoff zu produzieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat dazu jetzt ein Interessenbekundungsverfahren in die Wege geleitet. Ein potenzieller Standort wird nicht genannt.
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Das einstige Lausitzer Kohlerevier soll zur Energieregion werden. © Wikimedia / Mildmr
Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 vollständig klimaneutral zu sein. Ein Weg hin zu einem klimaneutralen Luftverkehr sei die Verwendung synthetischer Treibstoffe. Aktuell fehlten jedoch Anlagen zur Herstellung ausreichender Mengen. Die Lausitz biete die passenden Voraussetzungen: einen hoher Anteil an erneuerbaren Energien und geographische Nähe zu Unternehmen der Luftfahrtbranche in Brandenburg, so das Ministerium.
Die Errichtung einer Demonstrationsanlage in industriellem Maßstab zur Herstellung solcher Power-to-Liquid-Kraftstoffe unterstütze „den Wandel der Lausitz hin zu einer starken Energieregion nach dem Kohleausstieg“, sagt BMWK-Staatsekretär Michael Kellner. „Damit werden Arbeitsplätze gesichert und der Status der Region als Vorreiter der Energiewende unterstützt.“
Zuschüsse bis 400 Millionen Euro
Die Einrichtung sei Im Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) vorgesehen. Das nun gestartete Interessenbekundungsverfahren diene der transparenten Ermittlung potenzieller Unternehmen, die dies umsetzen wollen. Das BMWK beabsichtigt, eine Investitionsförderung in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro zu gewähren – vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel und beihilferechtlicher Genehmigung durch die Europäische Kommission,.
Förderfähig sind die Investitionskosten (CAPEX), nicht die Betriebskosten (OPEX). Es wird eine „angemessene Eigenbeteiligung“ erwartet. Gefragt sind Unternehmen und Konsortien mit Erfahrung in industrieller Rohstoffproduktion und Anlagenbau. Interessenten können sich bis zum 3. März registrieren lassen und sich bis zum 14. April 2025 um Fördermittel bewerben. Die Zuwendungsbescheide sollen 2026 erteilt werden.
Die „Bekanntmachung eines Interessenbekundungsverfahrens zur geplanten Förderung des Baus und der Installation einer Demonstrationsanlage zur Produktion von Kerosin aus erneuerbaren Energien in der Lausitz-Region“ mit weiteren Details findet man im Bundesanzeiger.
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Tankwagen könnten künftig auch grünes Kerosin aus der Lausitz auf das Rollfeld bringen: Das Foto zeigt ein vollelektrisches 40.000 Liter fassendes Betankungsfahrzeug auf Basis des Mercedes-Benz eEconic am Flughafen Stuttgart. Der E-Lkw ist dort seit einem Jahr zur Erprobung für den Betankungsdienstleister Skytanking im Einsatz. © Daimler Truck AG