(München / Deutschland) – Die BMW Group will im österreichischen Steyr ab 2028 serienmäßig Brennstoffzellensysteme bauen. Prototypen der dritten Generation seines Wasserstoffantriebs für Pkw würden derzeit dort sowie in München in Kompetenzzentren aufgebaut. Der Standort Landshut liefere weitere Komponenten. „Mit dem Launch des ersten brennstoffzellenbetriebenen BMW-Serienmodells erweitern wir unsere Produktfamilie um ein leistungsstarkes, hocheffizientes und emissionsfreies Angebot“, sagt Joachim Post, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung.

Im Februar 2023 kündigte die BMW Group den Bau einer Hundert Fahrzeuge umfassenden Pilotserie des Brennstoffzellen-Pkw „iX5 Hydrogen“ für Testzwecke an. Als technische Spezifikationen wurden seinerzeit genannt: Elektrische Dauerleistung des Brennstoffzellensystems: 125 kW (170 PS); maximale Leistung der Batterie (Li-Ionen Technologie): 170 kW (231 PS); Fassungsvermögen der Wasserstofftanks: sechs Kilogramm; Höchstgeschwindigkeit: über 180 km/h; Verbrauch Wasserstoff (WLTP): 1,19 kg / 100 km; Reichweite (WLTP): 504 km. © BMW Group

Die erste Generation des Brennstoffzellenantriebs kam 2014 im BMW 535iA zum Einsatz. Diese wurde seinerzeit von der Toyota Motor Corporation geliefert. In der aktuellen Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen wurde die zweite Generation eingeführt. Dafür entwickelte BMW das gesamte Brennstoffzellensystem bereits selbst, Toyota liefert noch Brennstoffzellen. Die beiden Autobauer kooperieren in diesem Segment seit 2013.

Aktuell werde das System der dritten Generation gemeinsam mit Toyota entwickelt. Das biete Synergieeffekte, etwa bei der Beschaffung. Es könne im Vergleich zur Vorgängergeneration erheblich kompakter gestaltet und der Bauraum um etwa 25 Prozent reduziert werden, so das Unternehmen. Auch die Effizienz werde erheblich gesteigert, was die Reichweite und Leistung bei reduziertem Energieverbrauch erhöhe.

Prototypen der dritten Generation seines Wasserstoffantriebs für Pkw werden derzeit auch im Münchener Kompetenzzentren aufgebaut. © BMW Group

In Steyr würden nun neue Prüfstände und Produktionsanlagen installiert und Gebäude angepasst, um die neue Technologie zu integrieren und kontinuierlich zu optimieren. Das Werk in Landshut werde – wie bereits bei der Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen – auch für die nächste Fahrzeuggeneration das Gehäuse und die Mediendruckplatte fertigen.

Der Pkw iX5 Hydrogen soll, wie berichtet, ab 2028 auf den Markt kommen. Dies hatte BMW bereits vor Jahresfrist mitgeteilt. Anfang vergangenen Jahres wurde nach vier Jahren Entwicklungszeit die Straßenerprobung angekündigt. Der Konzern betrachte die Technologie „als Ergänzung zu den bereits etablierten Antriebstechnologien“ wie Batterie-Elektrofahrzeuge (BEV), Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen (PHEV) und Verbrennungsmotoren (ICE).

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Die BMW Group will in Steyr ab 2028 serienmäßig die dritte Generation der Brennstoffzellensysteme für Fahrzeugantriebe bauen. © BMW Group