(Ulm) – Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat in Ulm mit dem Bau seiner Forschungsfabrik für Wasserstoff und Brennstoffzellen (HyFaB) begonnen. Die Wissenschaftler wollen hier dereinst automatisierte Fertigungs- und Qualitätssicherungsverfahren, Fabrikabnahmetests und Inbetriebnahmen von Brennstoffzellen-Stacks erforschen. Darüber hinaus sollen auch Fachkräfte qualifiziert und Branchenwissen generiert werden.
Kosten für grünen Wasserstoff senken
Mit grünem Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenfahrzeuge sind eines der umwelt- und klimafreundlichsten Verkehrsmittel, vor allem, wenn lange Fahrstrecken und kurze Betankungszeiten gefragt sind, so das ZSW. „Um diese Technologie für den Massenmarkt tauglich zu machen, müssen die Kosten gesenkt und gleichzeitig die Produktionskapazitäten deutlich ausgeweitet werden.“
Die HyFaB-Forschungsfabrik soll den Übergang von der aktuell noch überwiegend handwerklichen Produktion zur industriellen Massenfertigung begleiten und beschleunigen. Der Fokus liegt auf skalierbaren und serientauglichen Prozessen zur Komponentenherstellung sowie auf Fertigungsverfahren für den Stapelprozess. Außer dem ZSW ist das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg als wissenschaftlicher Partner am HyFaB-Projekt beteiligt.
Unterstützung aus der Politik
Politische Unterstützung bekommen die Forscher unter anderem vom Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg. Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut fördert das Vorhaben mit 10,5 Millionen Euro und übergab den Förderbescheid im August vergangenen Jahres (wir berichteten). Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller bekundete ebenso seine Unterstützung wie Ulms Oberbürgermeister Gunther Czisch.
„Wir arbeiten bereits heute aktiv mit führenden Brennstoffzellenherstellern in Deutschland zusammen und wissen um die dringenden Bedürfnisse der Industrie“, erklärte Markus Hölzle, ZSW-Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien in Ulm. „Mit der neuen HyFaB-Forschungsfabrik können wir künftig noch besser die industrielle Produktion von Brennstoffzellen vorbereiten.“
Im Februar war Spatenstich für den Neubau mit einer Fläche von 3.300 Quadratmetern. Die HyFaB-Gebäude entstehen auf einem Nachbargrundstück des ZSW-Gebäudes in der Lise-Meitner-Straße. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2022 geplant.
Foto oben
Spatenstich in Ulm / © ZSW
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HyFaB-Visualisierung / © ZSW / ZG Architekten