(Essen/Ludwigshafen) – BASF und RWE wollen gemeinsam einen Offshore-Windpark mit einer Leistung von zwei Gigawatt errichten. Der Ertrag wird auf jährlich 7.500 Gigawattstunden prognostiziert und soll den BASF-Chemiestandort Ludwigshafen mit Strom versorgen. Ziel sei es, auf fossilen Energieträgern basierende Produktionsprozesse zu elektrifizieren, so die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung. Überdies will RWE zusätzliche Elektrolysekapazitäten installieren und rund 20 Prozent des Ökostroms für die Herstellung von grünem Wasserstoff in Nordwestdeutschland nutzen. Die Vorstandsvorsitzenden von BASF und RWE haben dazu eine Absichtserklärung über eine Kooperation für den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für erneuerbaren Strom und zur Nutzung innovativer Technologien für den Klimaschutz unterzeichnet. „Wir wollen gemeinsam den Weg zu einer CO2-neutralen Chemieindustrie durch Elektrifizierung und den Einsatz von CO2-freiem Wasserstoff beschleunigen“, erklärten die Konzernchefs Martin Brudermüller und Markus Krebber.

RWE soll den Windpark entwickeln, bauen und betreiben. BASF hält eine Beteiligung. Mit dem Vorhaben könnten etwa 3,8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden, bis zu 2,8 Millionen Tonnen davon direkt bei BASF in Ludwigshafen. „Einen neuen Offshore-Windpark schon bei der Planung an einen industriellen Abnehmer wie BASF zu koppeln, der auf dieser Basis seine Produktion auf grünen Strom und Wasserstoff umstellt, wäre für Deutschland ein Novum“, erklärte Markus Krebber. Eine staatliche finanzielle Förderung für den Bau des Windparks sei zwar nicht erforderlich. Allerdings sei die Politik gefordert, Flächen für Offshore-Projekte auszuschreiben, „deren Nutzung nach heutiger Planung erst nach 2030 vorgesehen ist“. Zudem solle die Ausschreibung für den Windpark zusätzlich zu den 20 Gigawatt erfolgen, die derzeit gesetzlich bis 2030 anvisiert sind, so RWE. Überdies möchten die Unternehmen, dass der grüne Strom von der gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fälligen Umlage befreit werde. Auch fehle derzeit der regulatorische Rahmen für die CO2-freie Wasserstoffproduktion. Details etwa zu Standort, Zeitrahmen oder zur Investitionshöhe nannten die Konzerne nicht

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https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2021/05/p-21-217.html
https://www.group.rwe/unser-portfolio-leistungen/innovation-und-technik/projektvorhaben/offshore-to-x

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Der Ertrag des geplanten Offshore-Windparks soll auch den Chemiestandort Ludwigshafen mit Strom versorgen (Bild: neue Acetylen-Anlage). / © BASF SE

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Die Vorstandsvorsitzenden von RWE und BASF, Markus Krebber (links) und Martin Brudermüller, unterzeichnen eine Absichtserklärung zur Kooperation für den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für erneuerbaren Strom. / © BASF SE

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Der Windpark soll RWE und BASF mit Ökostrom versorgen. / © RWE