In Australien sind sieben Unternehmen in die engere Wahl für die Förderung von Wasserstoffprojekten einbezogen worden. Im April hatte die Agentur für erneuerbare Energien (ARENA) die mit 70 Millionen australischen Dollar (43 Millionen Euro) dotierte Finanzierungsrunde eröffnet. Ziel ist es, die Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff zu beschleunigen und den Plan der Regierung „H2 under $2″ zu erreichen.

Zu den bislang erfolgreichen Bewerbern gehören APT Management Services Pty Limited (Sydney), Ingenieurdienstleister für Energie, Bergbau und Schwerindustrie, ATCO Australia Pty Ltd (Perth), Investor unter anderem in den Bereichen Energie, Bau und Transport, Australian Gas Networks Limited (Adelaide), Betreiber von Erdgasfernleitungen und –verteilnetzen, überdies die BHP Billiton Nickel West Pty Ltd (Kalgoorlie-Boulder City), Muttergesellschaft einer Reihe von Unternehmen in den Sektoren Bergbau, Öl und Gas, Engie Renewables Australia Pty Ltd (Melbourne), lokale Tochter des französischen Energiekonzerns Engie, Macquarie Corporate Holdings Pty Limited (Sydney), Tochter des britischen Investors Macquarie, sowie der Öl- und Gaskonzern Woodside Energy Ltd. (Perth).

Die durch die sieben Unternehmen beantragten Zuschüsse belaufen sich kumuliert auf insgesamt über 200 Millionen Dollar (122 Millionen Euro), bei einem Gesamtprojektwert von fast 500 Millionen Dollar (304 Millionen Dollar).

Nach ARENA-Angaben verfügen die Antragsteller „über gut entwickelte Projekte unter anderem aus den Bereichen Transport, Gaseinspeisung, Produktion von erneuerbarem Ammoniak, Strom sowie industrielle Nutzungen, die den Einsatz von Elektrolyseuren mit einer Leistung von zehn Megawatt oder mehr beinhalten“. Unter den Bewerbern, die in die engere Wahl gekommen sind, befinden sich vier Projekte in Westaustralien und je eines in Queensland, Tasmanien und Victoria.

Die Förderung soll letztlich „zwei oder mehr der in die engere Wahl genommenen groß angelegten erneuerbaren Wasserstoffprojekte“ unterstützen. Jedes Projekt muss mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, entweder direkt oder über einen Contracting-Ansatz.

Während der Bewerbungsphase erhielt ARENA 36 Interessensbekundungen mit einem Investitionsvolumen von mehr als drei Milliarden Dollar. „Unser letztendliches Ziel ist es, den Preis für regenerativen Wasserstoff zu senken, um gegenüber anderen Energieformen wettbewerbsfähig zu sein und bei der regenerativen Wasserstofferzeugung eine Vorreiterrolle zu übernehmen“, erklärte ARENA-Geschäftsführer Darren Miller. Der beste Weg dorthin sei, Projekte zu fördern, „die dazu beitragen, die Technologie in großem Maßstab einzusetzen und die gewonnenen Erkenntnisse weiterzugeben, um der Industrie insgesamt dabei zu helfen, Risiken und Kosten zu senken sowie die Effizienz zu steigern“.

Die Bewerber in der Endrunde haben Zeit bis Januar 2021, ihre Projektvorschläge zu optimieren. ARENA will bis Mitte 2021 die Auswahl treffen. Erfolgreiche Projekte müssen dann bis voraussichtlich Ende 2021 die Finanzierung sichern und 2022 mit dem Bau beginnen. Alle Antragsteller können auch für eine Finanzierung durch die Clean Energy Finance Corporation (CEFC) im Rahmen des 300 Millionen Dollar schweren Advancing Hydrogen Fund in Betracht gezogen werden.

Die im Jahr 2019 von ARENA verkündete Finanzierungsrunde für die Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff folgte auf die Veröffentlichung der Nationalen Wasserstoffstrategie.

ARENA hat bereits in der Vergangenheit mehr als 55 Millionen Dollar für erneuerbare Wasserstoffprojekte zugesagt, darunter 22,1 Millionen Dollar für Forschung sowie Machbarkeitsstudien für Großprojekte und Demonstrationsanlagen in kleinerem Maßstab in den Bereichen Ammoniak, Power-to-Gas und Wasserstoffmobilität.

Deep Link:
https://arena.gov.au/news/seven-shortlisted-for-70-million-hydrogen-funding-round/
https://arena.gov.au/funding/renewable-hydrogen-deployment-funding-round/

Foto:
In Australien sind noch sieben Unternehmen im Rennen um eine Förderung von 70 Millionen Dollar / © ARENA