(Baku /Aserbaidschan) – In der Republik Aserbaidschan sollen Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer Leistung von mindestens zehn Gigawatt installiert werden. In der ersten Phase sind in zwei Bauabschnitten Anlagen mit einer Leistung von kumuliert vier Gigawatt geplant. Eine entsprechende Vereinbarung haben jetzt der arabische staatliche Projektentwickler Abu Dhabi Future Energy Company (Masdar) und der Energieminister des Landes, Parviz Shahbazov, unterzeichnet.

Sonne, Wind und Wasserstoff

Zunächst sollen Solar- und Onshore-Windparks mit jeweils einem Gigawatt Leistung entstehen. Der zweite Bauabschnitt umfasst Offshore-Windparks im Kaspischen Meer sowie Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff mit kumuliert nochmal zwei Gigawatt.

Dabei handele es sich um „die größte Produktionskapazität für erneuerbare Energie in der Region und in unserer Geschichte“, sagte Parviz Shahbazov. Das Vorhaben biete zahlreiche Möglichkeiten für die Entwicklung Aserbaidschans als Erzeuger und Exporteur grüner Energie und ermögliche Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar.

Weitere sechs Gigawatt geplant

In einer zweiten Phase sollen später weitere sechs Gigawatt Kraftwerksleistung hinzukommen. Details dazu wurden nicht genannt. Allerdings hat Masdar über diese erste Vereinbarungen hinaus zeitgleich eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) mit Vertretern der staatlichen Ölgesellschaft SOCAR (State Oil Company of Azerbaijan Republic) unterzeichnet, wonach die Unternehmen gemeinsam weitere Erneuerbare-Energien-Projekte entwickeln wollen.

Erst im März legte Masdar den Grundstein für das Solarkraftwerk „Garadagh“ mit einer Leistung von 230 Megawatt. Die Anlage soll 2023 in Betrieb gehen und jährlich eine halbe Milliarde Kilowattstunden Strom erzeugen. Dies decke den Bedarf von mehr als 110.000 Haushalten und reduziere die CO2-Emissionen des Landes um mehr als 200.000 Tonnen pro Jahr, so das Unternehmen.

Im April hatte das Unternehmen in Ägypten Vereinbarungen zur Entwicklung von grünen Wasserstoffprojekten mit einer Leistung von vier Gigawatt unterzeichnet. Die Anlagen mit einer Jahreskapazität von 480.000 Tonnen entsteht bis 2030 in einer Sonderwirtschaftszone am Suez-Kanal.

Masdar will bis 2030 Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer Leistung von 50 Gigawatt vorweisen. Teilhaber des Unternehmens sind der Energiekonzern TAQA (Abu Dhabi), die staatliche Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und der Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate Mubadala Investment.

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Parviz Shahbazov, Energieminister von Aserbaidschan (links), und Fawaz Al Muharrami, Geschäftsführer von Masdar Clean Energy, unterzeichnen eine Vereinbarung zur Entwicklung vom Wind-, Solar- und Wasserstoffkraftwerken im Gigawatt-Maßstab. © Masdar

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Aserbaidschan © Wikipedia

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