(Dubai / Vereinigte Arabische Emirate) – Das an der saudischen Börse notierte Unternehmen ACWA Power will zusammen mit dem staatlichen indonesischen Stromversorger PT Perusahaan Listrik Negara (PLN) sowie dem staatlichen Düngemittel- und Chemiekonzern PT Pupuk Indonesia die den Angaben zufolge „größte Anlage für grünen Wasserstoff in Indonesien“ entwickeln. Das „Garuda Hidrogen Hijau“ (GH2) genannte Projekt soll voraussichtlich 2026 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

Solar- und Windkraftwerke mit einer installierten Leistung von 600 Megawatt treiben dereinst die Elektrolyseure an. Das Produktionsziel liegt bei jährlich 150.000 Tonnen grünem Ammoniak. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf mehr als eine Milliarde Dollar (0,9 Milliarden Euro). Das Ausschreibungsverfahren für das Engineering, die Beschaffung und den Bau (EPC) von GH2 beginnt im ersten Quartal 2024, die Finanzierung soll Ende 2025 gesichert sein.

„Diese Zusammenarbeit ist eine außergewöhnliche Kooperation“, sagt Rahmad Pribadi, President Director von Pupuk Indonesia. „Sie kommt nicht nur einer besseren ökologischen Zukunft zugute, sondern soll auch das künftige Wirtschaftswachstum in Indonesien fördern.“ ACWA Power baut mit dem Vorhaben seine Präsenz in Indonesien weiter aus, nachdem das Unternehmen im Oktober 2022 den Zuschlag für die Entwicklung von zwei schwimmenden Offshore-Photovoltaikanlagen erhalten hatte.

Usbekistan: 500.000 Tonnen Ammoniak

Auch das Portfolio an grünem Wasserstoff wächst. Erst wenige Tage vor Ankündigung der Indonesien-Pläne hatte ACWA Power den obligatorischen Spatenstich für die erste Phase eines grünen Wasserstoffprojekts mit einer Kapazität von 3.000 Tonnen pro Jahr in Usbekistan vollzogen.

Der erste Spatenstich für das usbekische Projekt fand im Beisein von Shavkat Mirziyoyev, Präsident von Usbekistan (Mitte), Khalid Al Falih (links), Investitionsminister von Saudi-Arabien, und Mohammad Abunayyan (rechts), Gründer und Vorsitzender von ACWA Power, statt. © ACWA Power

Die Anlage wird dort in zwei Phasen entwickelt, erklärte der Konzern. Die erste Phase mit 3.000 Tonnen grünem Ammoniak ist nach der Unterzeichnung der Verträge über den Kauf von Wasserstoff und Strom im Mai 2023 bereits angelaufen. Sobald die zweite Phase abgeschlossen ist, ermöglichen Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 2,4 Gigawatt die Produktion von 500.000 Tonnen grünem Ammoniak pro Jahr.

Nach der vollständigen Fertigstellung ist dies nach dem Neom Green Hydrogen Project in Saudi-Arabien (Jahreskapazität 1,2 Millionen Tonnen, geplante Fertigstellung Ende 2026) das zweite Großprojekt von ACWA Power für grünen Wasserstoff. ACWA Power hat in Usbekistan ein Portfolio von zwölf Projekten, elf davon basieren auf erneuerbaren Energien.

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ACWA Power will in Indonesien eine Milliarde Dollar investieren und jährlich 150.000 Tonnen grünes Ammoniak herstellen. Die Vereinbarungen wurden am Rande der COP28 in Dubai unterzeichnet. © ACWA Power