(Brüssel) – Dänemark ist einen Schritt vorangekommen: Die Europäische Kommission hat Fördermittel in Höhe von 1,25 Milliarden Kronen (170 Millionen Euro) für die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. „Die Maßnahme soll im Einklang mit den Zielen der EU-Wasserstoffstrategie und des europäischen Grünen Deals einen Beitrag zur Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff leisten“, heißt es in einer Stellungnahmen der Kommission. Zudem werde sie „die mit dem REPowerEU-Plan angestrebte Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland und Beschleunigung des ökologischen Wandels unterstützen“.
Geld für Wasserstoff und Derivate
Dänemark hatte die Summe bei der Kommission angemeldet, um den Ausbau der auf PtX-Technologien gestützten Erzeugung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten – etwa Ammoniak, Methanol und E-Kerosin – zu fördern.
Im Rahmen der Regelung werde nun der Aufbau einer Elektrolysekapazität von 100 bis 200 Megawatt unterstützt. Die Beihilfe soll im Wege einer für dieses Jahr geplanten Ausschreibung gewährt werden, die allen Unternehmen offen stehe, welche in Dänemark neue Elektrolyseure bauen wollten. Bei den Finanzmitteln handele es sich um einen direkten Zuschuss für einen Zeitraum von zehn Jahren. Dänemark will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 70 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 senken und bis 2050 CO2-Neutralität erreichen.
Klimaneutralität in der EU
In der EU sollen bis 2030 rund 45 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Die Kommission hatte 2018 einen Anteil von 32 Prozent vorgeschlagen und diesen später angehoben. Gemäß des europäischen „Green Deal“ sollen in der EU ab 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr verursacht werden.
Das im Juli 2021 in Kraft getretene europäische Klimagesetz, mit dem die Klimaneutralität bis 2050 als Ziel festgelegt und die Senkung der Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 als Zwischenziel eingeführt wurde, bildet die Grundlage des Pakets „Fit für 55“. Damit hat die Kommission Änderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie und der Energieeffizienzrichtlinie mit schärferen jährlichen Zielen benannt, um die Erzeugung erneuerbarer Energie zu steigern und den Energieverbrauch auf EU-Ebene zu verringern.
Der REPowerEU-Plan von Mai 2022 enthält eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland durch eine Beschleunigung der Energiewende rasch verringert werden soll. Dazu gehört auch eine Beschleunigung der Nutzung von Wasserstoff.
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Flaggen Dänemarks und der EU vor dem Schloss Christiansborg in Kopenhagen, das unter anderem das Parlament und den Dienstsitz des Ministerpräsidenten beherbergt. © Europäische Union