Emden: Niedersachsen fördert Bau von Wasserstofftankstellen von H2NORD mit acht Millionen Euro +++ USA: Linde erweitert Wasserstoffproduktion in den USA +++ USA: Plug Power und JM kooperieren +++ Portugal: Gasversorger Dourogás bezieht grünen Wasserstoff von Fusion Fuel +++ Namibia: FFI und Enersense Energy arbeiten gemeinsam am „Green Hydrogen Village“ +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal
Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst
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Der Unternehmensverbund H2NORD GmbH & Co. KG will im niedersächsischen Emden und Umgebung mehrere Tankstellen für grünen Wasserstoff errichten. Für die Elektrolyse soll ausschließlich Ökostrom aus der Region verwendet werden. Ein Großteil davon wird mittels Photovoltaik im geplanten 94 Megawatt leistenden Energiepark Emden produziert. Das Land Niedersachsen fördert die ersten zehn Megawatt Elektrolyseleistung mit acht Millionen Euro. Diese Summe sei der maximal mögliche Zuschuss, der in der Wasserstoffrichtlinie pro Vorhaben vorgesehen sei, erklärte das Unternehmen. Er entspreche einer Förderquote von 40 Prozent bei einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro. Insgesamt ist eine Elektrolysekapazität von 50 Megawatt geplant. Ebenfalls im Fördervolumen inbegriffen ist die Befüllanlage für die mobilen Wasserstoffspeicher. Damit werde der grüne Wasserstoff den Angaben zufolge nicht nur gespeichert, sondern auch an die Tankstellen transportiert. H2NORD wurde im April 2021 gegründet. Neben der Gründungsgesellschaft Energiepark Emden, bestehend aus Terravent, GP Joule und der Brons Group, sind auch die Score Tankstellen GmbH, die Spedition Weets, Hinrich Folkerts Landhandel, die Reederei AG EMS, das Team Telematik Zentrum Norden und die Stadtwerke Norden beteiligt.
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Der Hersteller von Industriegasen Linde plc will die Produktionskapazität von grünem Wasserstoff in seinem Werk in Ontario, Kalifornien, erhöhen. Um die wachsende Nachfrage zu bedienen, soll der erste von mehreren geplanten Fünf-Megawatt-PEM-Elektrolyseuren (Proton Exchange Membrane) gebaut werden. Der neue Elektrolyseur werde zusammen mit der seit 2020 bestehenden Anlage genug grünen Wasserstoff produzieren, um bis zu 75.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr zu vermeiden. Die Anlage soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 in Betrieb gehen, erklärte der größte US-Hersteller von Flüssigwasserstoff. Die Nachfrage wird künftig mutmaßlich auch von der Biagi Bros. Inc. in die Höhe getrieben. Das Logistikunternehmen hat wie berichtet jüngst beim US-Fahrzeugbauer Nikola Corporation 15 Lkw des Typs „Nikola Tre“ bestellt. Die Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV) sollen im vierten Quartal 2023 im kalifornischen Ontario übergeben werden. Nach Nikola-Angaben seien die FCEV-Lkw rund um die Uhr in Betrieb und würden voraussichtlich mehr als 100.000 Meilen (161.000 Kilometer) pro Jahr zurücklegen. Die Betankung erfolge vor Ort an einer bereits angekündigten Wasserstofftankstelle in Ontario.
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Der US-amerikanische Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power Inc. und das britische Technologieunternehmen Johnson Matthey plc (JM) haben eine langfristige strategische Partnerschaft zur Beschleunigung der grünen Wasserstoffwirtschaft verkündet. Den Angaben zufolge werde JM die Amerikaner mit Membran-Elektroden-Einheiten (MEA) sowie mit katalysatorbeschichteten Membranen (CCM) zur Herstellung von Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzellen (PEM) beliefern. Darüber hinaus biete JM eine sichere Versorgung mit Edelmetallen. Plug und JM wollen gemeinsam in die voraussichtlich größte CCM-Fertigungsanlage der Welt investieren. Diese habe anfangs eine Kapazität von fünf Gigawatt und werde „im Laufe der Zeit“ auf zehn Gigawatt skaliert. Die Fabrik wird in den Vereinigten Staaten gebaut und voraussichtlich 2025 die Produktion aufnehmen.
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Das in Irland ansässige Technologieunternehmen Fusion Fuel Green plc hat mit dem portugiesischen Gasversorger Dourogás einen Abnahmevertrag für grünen Wasserstoff aus seinen Projekten in Portugal unterzeichnet. Dies sei der erste Abnahmevertrag von Fusion Fuel, der auf die Beimischung von grünem Wasserstoff in das portugiesische Erdgasnetz abziele, erklärte das Unternehmen. Portugals nationale Wasserstoffstrategie von 2020 sieht unter anderem eine 15-prozentige Beimischung von Wasserstoff im Erdgasverteilungsnetz und eine Elektrolyseurkapazität von zwei Gigawatt bis 2030 vor. Der erste Wasserstoff, der beigemischt werden soll, wird im Green-Gas-Projekt von Fusion Fuel in der Stadt Evora hergestellt, etwa anderthalb Autostunden östlich von Lissabon. Die Anlage wird voraussichtlich 2023 in Betrieb genommen und soll jährlich etwa 40 Tonnen produzieren. Portugals größter Gasverteilungsnetzbetreiber Galp Gás Natural Distribuição werde voraussichtlich die Infrastruktur aufbauen, um die Beimischung in das Netz zu ermöglichen. Bereits im November hatte Fusion Fuel mit der kanadischen Ballard Power Systems Inc. in Evora eine netzunabhängige kleine Wasserstoffanlage in Betrieb genommen, die Fusion Fuel selber indes eher als „Versuchsfeld“ bezeichnete, weil sie von anderen Projekten des Unternehmens zwischenzeitlich überholt wurde.
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Die australische Fortescue Future Industries Pty Ltd (FFI) und Enersense Energy Namibia (EEN), eine Tochter der finnischen Enersense International Oyj, wollen gemeinsam grüne Wasserstoffprojekte im Rahmen des „Green Hydrogen Village“-Projekt in Daures, Namibia, entwickeln. In einer Absichtserklärung wird FFI exklusiv das Recht auf Durchführung einer Machbarkeitsprüfung (Due Dilligence) eingeräumt. Ziel des Projekts ist den Angaben zufolge nicht nur, für die Landwirtschaft in Afrika potenziell Düngemitteln aus grünem Ammoniak zu produzieren, sondern auch, grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak auf regionale und internationale Märkte zu liefern. Nach Angaben von Jerome Namaseb, CEO von Daures Green Hydrogen Village, ließen sich schon in der ersten Phase mehr als 50 dauerhafte und 100 befristete Arbeitsplätze schaffen, um die Produktion von Namibias erstem grünen Wasserstoff, grünem Ammoniak und kohlenstofffreier Landwirtschaft zu ermöglichen. Die Gemeinde habe das Potenzial, Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer Leistung von mehr als einem Gigawatt zu installieren und mehr als 350.000 Tonnen Ammoniak pro Jahr herzustellen. Die erste Phase des „Green Hydrogen Village“ wurde vom deutschen Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) in Zusammenarbeit mit der namibischen Regierung finanziert. Sie umfasst derzeit eine installierte Leistung von einem Megawatt sowie einen Elektrolyseur mit einer Kapazität von 500 Kilowatt. Es soll ein Gemüsegewächshaus und verschiedene landwirtschaftliche Forschungsprojekte in Zusammenarbeit der Universitäten von Namibia und Stuttgart versorgen. Im August 2021 hatte das BMBF eine Wasserstoffpartnerschaft zwischen Deutschland und Namibia geschlossen und Fördermittel in Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro zugesagt.
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iStock / © Danil Melekhin