(Delhi / Indien) – Indien will ein globales Zentrum für die Produktion, die Nutzung und den Export von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten werden. Dies solle dem Land helfen, „die Dekarbonisierung wichtiger Wirtschaftssektoren voranzutreiben“, erklärte das Ministerium für neue und erneuerbare Energien (Ministry of New and Renewable Energy, MNRE)
Fünf Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr
Ziel der Wasserstoffstrategie des Landes ist es, bis 2030 Produktionskapazitäten von mindestens fünf Millionen Tonnen jährlich aufzubauen. Hinzu kommen neue Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 125 Gigawatt, deren Ertrag in Elektrolyseuren mit einer Leistung von 60 bis 100 Gigawatt genutzt werden soll.
Nach Einschätzung des Analystenhauses Mercom India sind dafür Investitionen in Höhe von rund acht Billionen Rupien (91 Milliarden Euro) erforderlich. Laut MNRE würden damit rund 600.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die jährlichen Treibhausgasemissionen verringerten sich um fast 50 Millionen Tonnen.
Anreizmechanismen für Wasserstoffproduktion
Um dieses Ziel zu erreichen, hat das indische Kabinett in seiner ersten Sitzung des Jahres eine Anschubfinanzierung in Höhe von 197,44 Milliarden Rupien (2,24 Milliarden Euro) bewilligt. Der mit rund 175 Milliarden Rupien (1,98 Milliarden Euro) größte Anteil ist für das „Strategic Interventions for Green Hydrogen Transition“-Programm (SIGHT) vorgesehen. Den Rest teilen sich Pilotprojekte, Entwickler und Forscher sowie Hersteller von Komponenten.
Im Rahmen von SIGHT werden verschiedene finanzielle Anreizmechanismen bereitgestellt, die auf die inländische Herstellung von Elektrolyseuren und die Produktion von grünem Wasserstoff ausgerichtet sind. Regionen, die in der Lage sind, die Produktion und/oder Nutzung von Wasserstoff in großem Maßstab zu unterstützen, werden als Knotenpunkte für grünen Wasserstoff ausgebaut. Die Umsetzung der Strategien und Programme obliegt dem MNRE.
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Indien will Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer Leistung von 125 Gigawatt installieren, deren Ertrag in Elektrolyseuren mit einer Leistung von 60 bis 100 Gigawatt genutzt werden soll. © MNRE