Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB beteiligt sich an einer binationalen Forschungs- und Entwicklungskooperation zwischen Deutschland und Marokko zur Entwicklung und Förderung der Wasserstofftechnologie sowie des „Power-to-X“-Sektors in dem Maghrebstaat. Das Fraunhofer IGB hat dort eigenen Angaben zufolge bereits Studien erstellt und arbeitet im Projekt „Green Ammonia“ mit marokkanischen Forschungs- und Industriepartnern zusammen.

Die Bundesregierung hat im Rahmen der im Juni veröffentlichten Nationalen Wasserstoffstrategie „Grünen“ Wasserstoff zu einer zentralen Zukunftstechnologie erklärt. Die Botschafterin des Königreichs Marokko in Deutschland, Zohour Alaoui, hat namens des marokkanischen Ministeriums für Energie, Bergbau und Umwelt mit dem deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine Absichtserklärung unterzeichnet, welche die Entwicklung und Förderung des „Power-to-X“-Sektors in Marokko fördern und den Aufbau einer ersten industriellen Anlage für grünen Wasserstoff in Afrika initiieren soll.

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist als Partner des marokkanischen Forschungsinstituts für Solarenergie und Energieformen (IRESEN) an dem Vorhaben beteiligt und wird unter anderem durch das Fraunhofer IGB repräsentiert. Im Projekt „Green Ammonia“ sollen neue Wege gefunden und Technologien etabliert werden, „um grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak effizient zu gewinnen und als nachhaltige Rohstoffe für die Düngemittelindustrie zu nutzen“, so das Institut. Gemeinsam mit der OCP-Gruppe und Green Energy Park (GEP) bereitet das IGB derzeit den Aufbau einer Demonstrationsanlage zur Synthese von Grünem Ammoniak in Marokko vor. Die Kapazität beträgt etwa vier Tonnen pro Tag und dient unter anderem der technisch-wirtschaftlichen Erprobung von zwei Elektrolyseurtechnologien.

OCP (Office Chérifien des Phosphates) mit Sitz in Casablanca ist der größte Anbieter von Phosphaten auf dem Weltmarkt. Das Unternehmen baut umfangreiche Phosphatvorkommen mit einem geschätzten Volumen von 85 Millionen Tonnen ab. OCP ist einer der größten Importeure von Ammoniak und verarbeitet dieses in verschiedenen Düngemittelsorten. Durch das Projekt will es mittelfristig einen Teil des Ammoniakbedarfes mit CO2-neutralem Ammoniak abdecken.

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„Green Ammonia“-Team: Fraunhofer-Wissenschaftler Lénárd Csepei, IGB (3. v.l.) und Karl-Heinz Küsters, IMWS (4. v.l.), mit Partnern des Projekts „Green Ammonia“ in Marokko. / © OCP